Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen.
Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:Name | Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft |
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Martin Henze | In einem Rechtsstaat muss die Justiz unabhängig bleiben. Offensichtlich wäre die Eröffnung eines Verfahrens Zeichen einer politischen Einflussnahme. Das Gericht möge einem wissenschaftliches Institut eine Untersuchung in Auftrag geben, ob die Einleitung eines Verfahrens ein Beleg für die politische Ausrichtung der Staatsanwaltschaft ist. Sie möge einen Vergleich der Arbeitsweise der Staatsanwaltschaft in diesem Verfahren mit der Arbeitsweise der Staatsanwaltschaft bei Verdacht von Straffällen im Bereich von Rechtsextremismus und bei Verdacht von Straftaten von Polizeibeamt*innen in Auftrag geben. |
Tanja Shala | Ich möchte mich hiermit gegen die Einordnung der Klima-Aktivisten als kriminelle Vereinigung aussprechen. Ihre Aktionen sind zwar unbequem und sollen aufrütteln, aber sie bringen niemanden bewusst zu Schaden. Zudem sind die Aktionen einem höheren gemeinschaftlichem Ziel untergeordnet und dienen nicht etwa dem Eigennutz. Damit fallen die Aktionen in die Kategorie „ziviler Ungehorsam“. Und der ist wichtig. Wie sonst soll man sich einsetzen gegen ungerechte Gesetze und für langfristigen Natur- und Klimaschutz? Die Mühlen der Gesetze mahlen oftmals zu langsam, die Zeit haben wir nicht mehr im Klima- und Naturschutz. |
Christine Mayer | Was soll ich sagen. Vor einem Jahr hatte ich noch nicht derartige Zweifel in unser Rechtssystem. Natürlich sind Urteile und Anklagen wahrscheinlich nie perfekt fair aber ihr zerschießt echt jedes bisschen Vertrauen in eure Arbeit. Falls ihr es nicht mitbekommen habt, wohnen wir alle auf demselben Planeten. Ein Planet der immer lebensfeindlicher für uns Menschen wird. Regierungen, Konzerne und Milliardäre, die erhebliche Schritte gehen könnten, um die Verbrennung von Gas, Öl und Kohle und die Zerstörung von Ökosystemen zu stoppen, werden ihrer Verantwortung mal so garnicht gerecht. Und die paar Menschen die sich unter Einsatz ihrer Unversehrtheit dieser Zerstörung widersetzen, die wollen Sie einsperren? Das geht nicht in meinem Kopf. Haben Sie schonmal überlegt, dass dieser Protest not-wenig sein könnte? Wenn Entscheidungsträger selbst vor einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts nicht zurückschrecken. Mit ihrer Anklage tragen sie maximal dazu bei, friedlichen zivilen Ungehorsam zu unterdrücken. Eine letzte Frage: Sind Sie sich ganz sicher, dass in mitten einer Klimakrise - gegen die nachweislich ungenügend vorgegangen wird - wir nicht alle auf friedlichen Protest angewießen sind. Können wir uns es leisten, dass Sie Menschen einschüchtern ihren Protest in der notwenigen Form auszutragen? |
Andreas | Für mich ist es empörent, diese reflektierten Menschen zu kriminalisieren! Die Justiz hat doch wichtigeres zu tun, als den absolut friedlichen Protest zu verfolgen. Aber es ist anscheinend nicht gewollt die deutsche "heilige Kuh", das Automobil, in Frage zu stellen. Ich möchte sie dazu aufrufen, sich um das Verbrechen zu kümmern, anstatt Menschen mit einer Meinung zu kriminalisieren! |