Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Dirk Schöneweiß ihr Vorhaben Menschen, die für unser aller Wohlergehen und den Fortbestand unserer Rasse kämpfen als kriminelle Vereinigung zu erklären spricht eine deitliche Sprache.
Es zeigt, dass Sie sich nicht ausreichend mit den Fakten beschäftigt haben. Wir haben gesehen, was die Abhängigkeit von Öl und Gasfördernden Ländern für Konsequenzen hat. Verschiedene unabhängige Institute und Wissenschaftler haben gezeigt, dass Energie aus regenerativen Quellen um einiges billiger ist als alle anderen Energiearten.
Dies versucht die letzte Generation der Gesellschaft klar zu machen.
Die ist keine kriminelle Tätigkeit sondern das Übernehmen von Verantwortung.
Mit dieser Stellungnahme fordere ich die Staatsanwaltschaft auf die Klage nicht zuzulassen.
Toni Menninger Sie erwägen, friedliche und gewaltfreie Protestierende als "kriminelle Vereinigung" einzustufen, und fragen nach Stellungnahmen zu diesem Vorhaben. Gerne nehme ich wie folgt Stellung:

Das Vorhaben der Staatsanwaltschaft ist rechtlich und faktisch unbegründet, verstösst gegen das Proportionalitätsgebot, und stellt eine akute Gefährdung der verfassungsmässigen Grundrechte und des Rechtsstaats dar. Es macht bedenklich den Anschein einer politisch motivierten Willkürjustiz, wie wir sie etwa aus Russland oder der Türkei kennen. Dass die STA auch nur in Erwägung zieht, friedlichen Protest mit Mafia und organisiertem Verbrechen gleichzusetzen, ist erschütternd.

Ihr Vorgehen richtet sich gegen Menschen, die für die Werte unserer Verfassung protestieren (deutsche Gerichte bis zum BVerfG haben wiederholt bestätigt, dass die Bundesregierung ihren verfassungsmässigen Verpflichtungen zum Schutz vor der Klimakatastrophe zu wenig nachkommt) und bei deren Protestaktionen nie auch nur ein Mensch zu Schaden gekommen ist.

Während Sie gegen diese gewaltfreien Protestierenden vorgehen, finden in Deutschland seit Wochen andere Protestaktionen statt: "Vielerorts kamen bei Bauernprotesten Menschen zu Schaden. Das ergab eine Umfrage des SPIEGEL bei den Innenministerien der Bundesländer. In Brandenburg wurden am vergangenen Montag fünf Menschen bei einer nicht angemeldeten Aktion verletzt. Landwirte hatten in der Nacht Gülle, Mist und Holz auf einer Bundesstraße verteilt. etc." (Spiegel)
Zudem wurden von Traktorprotestierern Straftaten wie Volksverhetzung und Nötigung begangen. Zusätzlich zu massivsten Verkehrsbehinderungen (z. B. 24stündige illegale Blockade einer Strasse bei Hamburg) wurden demokratisch gewählte Politiker:innen gewalttätig angegriffen, Versammlungen verhindert etc. Deutsche Strafverfolgungsbehörden jedoch haben diese Vorgänge nahezu passiv hingenommen, fast keiner der Straftäter wurde verhaftet, nur eine winzige Anzahl von Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.

Ihr mangelndes Vorgehen gegen gewalttätige Bauernproteste kontrastiert schärfstens mit Ihrem Eifer, gewaltfreie Klimaproteste zu kriminalisieren. Dies stellt eine gefährliche und ganz unzweifelhaft politisch motivierte Ungleichbehandlung dar und ist schon deswegen ein Angriff auf den Rechtsstaat. Diese Ungleichbehandlung wird in der Bevölkerung und auch zunehmend in den Medien so wahrgenommen und untergräbt das Vertrauen von Millionen Menschen in die deutsche Justiz. Ich verweise diesbezüglich auf den Spiegel-Kommentar "Der gefährliche Doppelstandard des Staates" (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bauernproteste-der-gefaehrliche-doppelstandard-des-staates-a-dabbc247-6610-4a9f-a9ae-ef7b1464f4ad). Ich zitiere:
"Ein Staat, der den Eindruck erweckt, Härte nur gegen Friedfertige anzuwenden und vor Gewaltbereiten zu kuschen, schadet sich selbst. Deshalb ist der Doppelstandard im Umgang mit der Letzten Generation und den Bauernprotesten langsam ein echtes Problem."

In der Tat, sehr geehrte Staatsanwaltschaft: Sie schaden dem Rechtsstaat, schaden der Justiz, schaden der Demokratie. Wir wollen keine Willkürjustiz! Tun Sie endlich Ihren Job und schützen Sie uns vor rechtsextremen Gewalttätern, und hören Sie auf, gewaltfreien Protest zu kriminalisieren!
Philipp Schnetzer Menschen, die sich um unsere Lebensgrundlagen sorgen, sollten ernst genommen werden. Wer mit friedlichen Mitteln und dem Ziel, niemanden zu gefährden aktiv wird, sollte nicht mit Terroristen verglichen werden. Unser Konsum und die Industrie sowie der Individualverkehr richten den größten Schaden an. Hier stehen die falschen am Pranger
Tobias Weidner

bitte sehen Sie davon ab, die Letzte Generation als "kriminelle Vereinigung" einzustufen. Werden friedlich protestierende Klimaaktivst*innen auf eine Stufe mit organisierter Kriminalität gestellt, erweisen Sie der Demokratie damit einen Bärendienst.