Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Robert Schneider wie wir in den letzten Wochen und Monaten gelernt haben, gibt es eine Reihe von Gruppierungen, die sich zusammen getan haben, um für oder gegen etwas zu demonstrieren.
Dabei haben die Teilnehmer der "Letzten Generation" keinerlei Gewalt angewandt. Trotzdem werden sie behandelt wie Kriminelle und es wird unterstellt, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben.
Im Gegensatz dazu wurden die Landwirte, die mit ihren Traktoren durchaus gewalttätige Blockaden von Straßen und Autobahnen erstellt haben, die Menschen gefährdet haben weil kein Durchkommen mehr für Rettungsfahrzeuge war und die Menschen VERLETZT haben indem Sie Mist auf eine Autobahn gekippt haben, in keinster Weise belangt.
Das schreit nach eine Ungleichbehandlung!
Die Bildung einer kriminellen Vereinigung ist mit Verlaub eher bei den Landwirten, als bei der Letzten Generation zu vermuten.
nur für die StA sichtbar es ist mir unverständlich wie sich fünf Menschen, die sich für unser aller Zukunft einsetzen, auf einer Anklagebank wiederfinden. Stattdessen sollten wir die wahren Kriminellen anklagen: CEOs von Ölkonzernen, Regierungen, Lobbyisten und zu guter Letzt unser Wirtschaftssystem. Sie alle drücken weiter auf das Gaspedal in Richtung Klimahölle. Diese fünf Menschen haben mutig entschieden, das nicht weiter hinzunehmen. Denn wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht, Gehorsam aber zu Verbrechen.
Dipl. Biol. Stephan Moldzio Die „Letzte Generation“ setzt auf zivilen Ungehorsam, auf gewaltfreie Aktionen, die durchaus kontrovers bewertet werden.
Sie stören, sie nerven, sie rütteln wach.
Die Aktivisten sehen dies als letzte Option, um auf die katastrophalen Auswirkungen der globalen Erwärmung - hervorgerufen v.a. durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas - aufmerksam zu machen.
Wer ehrlich ist und die Klima-Fakten kennt, weiß - natürlich ist der Protest berechtigt!

Die existentielle Bedrohung unserer Lebensgrundlagen, die Auswirkungen des seit der Industrialisierung von 280 auf aktuell 425 ppm (!) gestiegenen CO2-Gehalts, sind seit Jahrzehnten bekannt und wissenschaftlich erwiesen.
Trotzdem wurde ein Umsteuern jahrzehntelang wohlwissentlich sabotiert, blockiert, verhindert, um den Status Quo der fossilen Energieerzeugung zu zementieren, oder „festzukleben“.
Mit einer Mischung aus Profitgier, Verantwortungslosigkeit und Ignoranz.
Die Aktionen der „Letzten Generation“ zerren die Verursacher und Verantwortlichen in die Öffentlichkeit.

Vielleicht ist das der Grund für diese m.E. unfassbare Kriminalisierung nach Paragraf 129?
Nach all der Medienhetze und Verunglimpfung als „Klima-Kleber“ wird also jetzt die Keule rausgeholt?
Und das in einer „liberalen Demokratie“, die „progressiv und wertegeleitet“ sein möchte?

Die Staatsanwaltschaft Neuruppin sollte besser versuchen, in Sachen Klima die wahre Kriminelle Vereinigung, nämlich die die aus Eigennutz unsere Lebensgrundlagen zerstört, vor Gericht zu stellen!
Ich fordere Sie auf, das Verfahren gegen die Aktivisten von „Letzte Generation“ sofort einzustellen!
nur für die StA sichtbar natürlich müssen Straftaten verfolgt und geahndet werden, auch wenn Sie für einen vermeintlich guten Zweck erfolgen.
Beim Vorwurf eine kriminelle Vereinigung muss aber im vorliegenden Fall schon eine Menge Spielraum ausgenutzt werden, um selbigen zu konstruieren. Ich weiß nicht was das Vorgehen motiviert hat, alternativlos ist es mit Sicherheit nicht.
Es kann doch nicht ernsthaft die Rede davon sein, dass sich diese Menschen zusammengeschlossen haben UM Straftaten zu begehen. Sie haben sich im Gegenteil dazu zusammengeschlossen, um Gesellschaft und Exekutive dazu zu bringen, sich an geltendes Recht zu halten.
Allein die Anfangsermittlungen delegitimieren nicht nur einzelne Personen, Organisationen, sondern das gesamte Anliegen. Das muss in die Überlegungen Einfluss finden.
Zudem lässt sich keine Verhältnismäßigkeit erkennen, gerade auch seit den teils gewaltsamen "Bauernprotesten" bei denen Menschen direkt zu Schaden gekommen sind. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass die Ermittlungen in Art, Form und Umfang nicht aus juristischen Gesichtspunkten aufgenommen und fortgeführt wurden sondern auch der Repression eines legitimen Protests dienen sollen.