Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Dieter Greiner
Hiermit möchte ich Ihnen darlegen, warum die Letzte Generation keine kriminelle Organisation ist und daher nicht angeklagt werden sollte.

Die Letzte Generation ist eine Bewegung, die sich für den Klimaschutz und einen umfassenden Wandel gegen den fossilen Wahnsinn einsetzt. Sie wurde 2021 aus Teilnehmern am Hungerstreik der letzten Generation gegründet und hat seitdem verschiedene Aktionen des zivilen Ungehorsams durchgeführt, um auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen. Die Bewegung verfolgt keine Gewinn- oder Machtstreben, sondern handelt aus Verantwortung für die Zukunft der Menschheit und des Planeten.

Die Letzte Generation erfüllt nicht die Definition der organisierten Kriminalität, wie sie von der Gemeinsamen Arbeitsgruppe Justiz/Polizei entwickelt wurde. Die Bewegung ist nicht planmäßig auf die Begehung von Straftaten von erheblicher Bedeutung gerichtet, sondern nutzt diese als Mittel, um politischen Druck auszuüben und gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. Die Bewegung verwendet keine gewerblichen oder geschäftsähnlichen Strukturen, sondern organisiert sich basisdemokratisch und transparent. Die Bewegung wendet keine Gewalt oder andere zur Einschüchterung geeignete Mittel an - im Gegensatz zu den Bauern - sondern agiert gewaltfrei und friedlich. Die Bewegung nimmt keinen Einfluss auf Politik, Medien, öffentliche Verwaltung, Justiz oder Wirtschaft, sondern fordert diese auf, ihrer Schutzpflicht gegenüber kommenden Generationen nachzukommen, wie sie in Artikel 20a des Grundgesetzes verankert ist.

Die Letzte Generation ist daher keine kriminelle Organisation, sondern eine zivilgesellschaftliche Initiative, die sich für das Gemeinwohl einsetzt. Die Anklage gegen die Bewegung ist nicht gerechtfertigt und würde einen Eingriff in die Grundrechte der Meinungs-, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit darstellen. Ich bitte Sie daher, die Anklage fallen zu lassen und den Dialog mit der Bewegung zu suchen, um gemeinsam Lösungen für die Klimakrise zu finden.

Barbara Gläser dass unsere Regierung immer noch Fossile Energien subventioniert und ausgebaut, das ohnehin unzureichende Klimaschutzgesetz aushöhlt, die Bevölkerung in falscher Sicherheit wiegt, das Verfassungsgerichtsurteil von 2021 und das Pariser Klimaabkommen von 2015 ignoriert - das ist es, was auf die Anklagebank gehört!

Dass diejenigen, die versuchen, unsere Regierung zu bewegen, wieder in die Legalität unserer Verfassung und des Völkerrechts zurückzukehren, dass diese Menschen jetzt nach Paragraf 129 als kriminelle Vereinigung verklagt werden, ist eine Täter-Opfer-Umkehr, die sich für mich zutiefst ungerecht anfühlt.

Bitte denken Sie bei Ihrer gerichtlichen Entscheidung auch an die Zukunft Ihrer Kinder und Enkelkinder.
Können Sie verantworten, dass alles so weiter läuft, wie bisher?

Für mich sind die mutigen Menschen, die die auf uns zurollende Katastrophe klar beim Namen nennen und zivil ungehorsam aufmerksam machen, Helden.
Hans Hadaschik Es ist bestürzend wie mit friedlich demonstrierenden Menschen umgegangen wird ich war letzten Samstag bei der Ungehorsam Versammlung in Karlsruhe dabei als seitens der Polizei aufgefordert wurde die Straße zu verlassen wurde ich daran gehindert und festgenommen sass wie ein schwerverbrecher ohne Schuhe Gürtel Handy bis 18 Uhr in Einzelhaft
Silke Arning Eine Anklage nach Paragraf 129 StGB ist ein scharfes Schwert. Dass überhaupt eine derartige Idee aufkommt , zivilgesellschaftliche Protestformen auf eine Stufe zu stellen mit organisierter Kriminalität, halte ich für geeignet die Zivilgesellschaft zu schwächen, weil das einschüchternd wirkt. Schon die jüngsten Verurteilungen von Antifaschisten nach diesem Paragrafen ist eine gewagte Auslegung. Die Anwendung gegen die Letzte Generation geht nun sogar noch einen Schritt weiter.
Denn das Engagement der Letzten Generation für die adäquate Anerkennung der Klimakrise und für ein umfassendes Gegensteuern durch staatliche Maßnahmen derart zu kriminalisieren mutet geradezu absurd an. Ich plädiere selbstverständlich für ein Fallenlassen dieses Vorwurfs.