Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen.
Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:Name | Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft |
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Nina Löckle | Unabhängig davon, ob man die Methoden der Letzten Generation gutheißt, ja sogar unabhängig davon ob man ihre Ziele teilt, muss jeder Mensch, der eine freie Gesellschaft will, schon den Versuch, die Letzte Generation als kriminelle Vereinigung im Sinne des „Mafia-Paragraphen“ einzustufen, als Skandal bewerten. Die Staatsanwaltschaft darf sich nicht zum willigen Diener reaktionärer und opportunistischer Politiker, Medien und Lobbygruppen degradieren lassen. Menschen, die sich für Klimaschutz einsetzen, als kriminelle Vereinigung einzustufen, wäre ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, die sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzen. Es wäre, wie man an den komplett abweichenden Reaktionen auf die Bauernproteste sehen kann, ein Sieg der Doppelmoral. Es wäre ein empörender Kniefall vor dem stumpfen Rechtspopulismus. Den Boten zu bestrafen, der die Nachricht einer aufziehenden Katastrophe bringt, ist eine todsichere Strategie, eben jene Katastrophe zu besiegeln. |
Ilona meschke huster | Ich kann absolut nicht sehen, dass es sich bei umwelt- und klimagruppen um kriminelle Vereinigungen handelt. Das Gegenteil ist meines Erachtens der Fall. Man sollte die prüfen, die sie bekämpfen. Ohnmächtig ist mir schon lange, weil der Staat leben und Menschlichkeit verachtet, um wirtschaftlichen Zielen blind zu folgen. Sind wir eigentlich noch Menschen oder eine Horde Yorks, die aggressiv und hirnlos ihre Ziele verfolgen ohne über bessere Möglichkeiten nachzudenken. |
Umut Yenigün | es ist nicht richtig, ein Menschen zu bestrafen, der für die Zukunft kämpft für die Zukunft der Kinder, ich kenne Herrn Schulz schon seit 20 Jahren und ich kann mit ruhigen Gewissen sagen, dass er ein guter Mensch ist. Bitte bestrafen sie nicht die Menschen, die was Gutes tun wollen. |
nur für die StA sichtbar | ich stehe in Solidarität mit der Letzten Generation. Mein Name ist Alina Lebherz, ich bin 30 Jahre alt und ich komme aus einem kleinen Dorf in Südniedersachsen. Zu beobachten, wie die Letzte Generation kriminalisiert wird und wie hier – insbesondere im Vergleich zu den Bauernprotesten – mit zweierlei Maß gemessen wird, erschüttert mich. Meiner Einschätzung nach ist die Letzte Generation dem bürgerlichen Zweig des Zivilen Ungehorsams zuzuordnen, da sich bei Protesten wiederholt und explizit auf die Verfassung bezogen wurde und bezogen wird. In der Öffentlichkeit verhält sich die Letzte Generation ausnahmslos friedlich und deeskalierend, die Sprecherinnen sind weiblich – auch dies ist als eine bewusste Strategie der Friedfertigkeit zu deuten. Die Protestierenden der Letzten Generation akzeptieren Gefängnisstrafen, eine Verurteilung als „Kriminelle Organisation“ ist in meinen Augen eindeutig als eine Überreaktion zu bewerten. Die Letzte Generation vertritt Werte, mit denen ich aufgewachsen bin und nach denen mich meine Eltern erzogen haben. |