Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Dr. Ralf Röhrig Auch wenn wir im Zeitalter der Digitalisierung leben und an vielen Stellen heute die Meinungsfreiheit sehr häufig online wahrgenommen wird, ist die physische Zusammenkunft, gegenseitige Präsenzschaffung zur Absprache, Demonstration und Bildung von Gegenöffentlichkeit ein nach wie vor unverzichtbares und unveräusserliches Mittel der Demokratie und Meinungsfreiheit. Wenn das hier und jetzt angegriffen wird nur weil es im Einzelfall vielleicht etwas lästig und unbequem erscheint, dann droht unserer Gesellschaft der Verlust von Möglichkeit zum demokratischen Engagement. Wenn Demokratie nicht unbequem sein darf, dann geht sie unter. Die Wahrnehmung von demokratischen Grundrechten darf nur in äussersten Notfällen (Bedrohungen für die Sicherheit, Gefahr für Leib und Leben, Verstoß gegen mindestens gleichwertige Grundrechte Dritter) eingeschränkt oder im Nachhinein juristisch sanktioniert werden. Darüberhinaus ist die Anwendbarkeit von §129 in diesem Falle zweifelhaft, wenn die Begehung von Straftaten nicht Zweck der zur Diskussion stehenden Vereinigung ist, sondern nur Mittel oder in Kauf genommen er Kollateraleffekt. Zweck ist in jedem Fall die Schaffung von Öffentlichkeit für ein existentielles Problem der gesamten Menschheit und damit jedenfalls auch der deutschen Bevölkerung und aller ihrer Institutionen in diesem Land.
Dorothea Kemmler Über das Vorhaben Menschen anzuklagen, die sich friedlich für das Klima einsetzen, bin ich schockiert! Das sind Vorbilder, die ihre Zeit und Energie für Natur und zukünftige Generationen einsetzen. Daher meine dringende Bitte und Forderung: keine Anklage zu erheben!
Arno Hartz Ich bin erschrocken, mit welchen Mittel da gearbeitet wird. Ich könnte es auch sein, gegen den ermittelt wird. Das ohne Gewalt mit solcher Gewalt geantwortet wird ,ist eine Schande für den Staat! Ich kann nur von einem großen Irrtum ausgehen. In der Hoffnung auf Gerechtigkeit und Menschenverstand appelliere ich an das fallenlassen solcher Anschuldigungen aufrechter Bürger.
Lara Bohe hiermit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass das Ziel der Vereinigung "Letzte Generation" offenkundig und einzig der Klimaschutz ist und demnach absolut keine kriminelle Absicht der Vereinigung zu Grunde liegt, sondern ganz im Gegenteil unschätzbar wertvolle Gemeinnützigkeit. Auch wenn mir bewusst ist, dass die Methodik der Gruppe oft als unbequem von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, ist mir absolut unverständlich, wie eine Klassifizierung als "Kriminell" entsteht?! Sollte es auf Unannehmlichkeiten oder ggf. kollateral entstandener Gesetzwidrigkeiten bei eventuellen Demonstrationen zurückzuführen sein, müssten effektiv alle Parteien dieses Landes als "Kriminell" eingestuft werden. Hiermit möchte ich Sie dringlichst bitten, das Verfahren gegen Mirjam Herrmann, Henning Jeschke, Lukas Popp, Edmund Schulz, Jakob Beyer und ggf. weitere Mitglieder der "Letzten Generation" umgehend einzustellen.