Es sind bereits
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Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Dirk Bohne auf der Anklagebank sollten nicht Menschen sitzen, die sich für den Klimaschutz einsetzen. Sondern die, diesen mit am meisten verursachen. Unsere Politiker*innen tun zu wenig in unserem Land für den Klimaschutz! Meine Unterstützung haben die Aktivisten*innen der letzten Generation.

Klagen sie lieber unseren Verkehrsminister an.
Gianluca Grimalda Sehr geehrte Damen und Herren der StA Neuruppin,

Ich möchte mich hiermit gegen die Einordnung der Klima-Aktivisten als kriminelle Vereinigung aussprechen. Ihre Aktionen sind zwar unbequem und sollen aufrütteln, aber sie bringen niemanden bewusst zu Schaden. Zudem sind die Aktionen einem höheren gemeinschaftlichem Ziel untergeordnet und dienen nicht etwa dem Eigennutz. Damit fallen die Aktionen in die Kategorie „ziviler Ungehorsam“. Und der ist wichtig. Wie sonst soll man sich einsetzen gegen ungerechte Gesetze und für langfristigen Natur- und Klimaschutz? Die Mühlen der Gesetze mahlen oftmals zu langsam, die Zeit haben wir nicht mehr im Klima- und Naturschutz.
Ziviler Ungehorsam hat eine lange und rühmliche Geschichte. Erstmals rief der Philosoph Henry David Thoreau im Jahr 1849 dazu auf, keine Steuern mehr zu zahlen, bis die USA ihren Expansionskrieg gegen Mexiko einstelle und zudem die barbarische Sklavenhaltung abschaffe. Später rief Indiens Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi zum Boykott gegen die Produkte der Briten auf, um sein Land von deren Herrschaft zu befreien. Die jüdische Philosophin Hannah Arendt hat den zivilen Ungehorsam als politische Handlungsform verteidigt, ebenso Jürgen Habermas, der ihn als Zeichen einer gefestigten Demokratie verstand.
Die Methoden des zivilen Ungehorsams sind unterschiedlich. Auch das Festkleben auf Straßen ist Ausdruck eines Aufbegehrens gegen die herrschende Gesetzgebung und gehört somit dazu.
Der zivile Ungehorsam der meist jungen Aktivisten kostet Mut. Wir sollten die Beteiligten nicht kriminalisieren und sie nicht mit Strafen mundtot machen, – sondern vielmehr ihre Botschaft ernst nehmen, ihnen zuhören und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Robert Bock hiermit möchte mich ausdrücklich gegen eine Einordnung der "letzen Generation" als eine kriminelle Vereinigung aussprechen.

Ihr primärer Zweck dient nicht der Begehung von Straftaten, sondern der Repräsentation einer Generation, welche die ökologischen Schulden von 150 Jahren Klimaschädigung bezahlen muss, obwohl sie diese nie aufgenommen hat.

Dass sie dies durch diverse Formen von zivilenlm Ungehorsam getan haben, mag nicht jeder in der Bevölkerung (und so auch ich) zu 100% unterstützen können, doch war das "Begehen von Straftaten" in keinster Weise der Zweck oder zentrale Kernpunkt der Gruppe.

Eine Anklage zu erheben wäre die Missachtung von echten Ängsten echter Menschen vor einer echten Klimakatastrophe.
Emily Jung Die Klimakrise betrifft uns alle und ist aktueller denn je. Wir brauchen Aktivistis die auf die Probleme aufmerksam machen und Menschen zum handeln ermutigen. Sie sind keine Gefahr.