Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Susanne Stump Der selbstlose Einsatz der Letzten Generation löst bei mir größte Hochachtung aus: Sie sind die schrillenden Alarmglocken für einen Notstand, den unsere Regierung nicht als solchen anerkennt. Die fachkundige Wissenschaft ist sich einig, dass wir auf eine Klimakatastrophe zusteuern. Sie benennt auch, dass das Geld, was zur Eindämmung der Katastrophe nötig ist, nur ein Bruchteil dessen ist, was die Schäden kosten, die eintreten, wenn nichts dagegen unternommen wird. Die Regierung hält sich nicht mal an ihre Versprechen (Klimageld), rudert zurück (Sektorbindung) und sorgt für den ungezügelten Luxus weniger Bürger, anstatt für ein gutes Leben aller zu sorgen. Wie soll man da nicht beunruhigt sein? Die Letzte Generation schreit mit ihren Aktionen um Hilfe, wie wir es eigentlich alle machen müssten, angesichts dieser Tatenlosigkeit unserer Regierung!!!
Die Letzte Generation ist friedlich, leistet keinen Widerstand gegen die Polizei, lässt Rettungsgassen frei (wer anderes behauptet ist Falschinformation aufgesessen), greift Allgemeingut in reversibler Form an (nur das Schutzglas, nicht das Gemälde, abwaschbare farbe...) Das alles sind Versuche aufzurütteln und das ist bitter nötig! Nicht strafbar, sich für eine lebenswerte Zukunft für uns alle einzusetzen!!!
nur für die StA sichtbar Menschen die sich für andere einsetzen, Menschen die sich gegen die Fossillobby stellen um den Erhalt eines lebenswerten Planeten für alle zu ermöglichen, diese Menschen dürfen nicht kriminalisiert werden.
Die Klimakrise geht uns alle an. Warum Klimaaktivisten kriminalisiert werden ist für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar. Wenn es wirklich eine unabhängige Justiz gibt, woran ich fest glaube, dann darf das nicht passieren.


Helmut Jakoby
ich schließe mich dem folgenden Text an:

Die Letzte Generation ist keine kriminelle Vereinigung, sondern eine Klimaschutzgruppe, die inzwischen zum Beispiel auch für das Europaparlament kandidiert.

Klimaschützen ist kein Verbrechen und deshalb bin ich entsetzt, dass einige Mitglieder behandelt werden als wären sie Mitglieder der Mafia!

Ihre Mittel, auf die Dringlichkeit von raschen und wirkungsvollen politischen Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe hinzuweisen, sind gewaltfrei.

Das Ziel der Letzten Generation: Sie wollen die menschliche Zivilisation retten vor der Klimakatastrophe, in die die Menschheit immer weiter hineinläuft. Wenn die Treibhausgasemissionen, z. B. durch den Verkehr und Energiesektor, durch die Landwirtschaft, durch die Industrie und im Gebäudesektor, nicht schnell und drastisch reduziert werden, sind die Aussichten für die menschliche Zivilisation wie wir sie kennen dramatisch: Sie wird zu Grunde gehen und das Leiden durch die rapide Erderhitzung wird immer mehr und immer katastrophaler werden.

Ich teile mit der Letzten Generation das Ziel: Ich will ebenfalls unsere Lebensgrundlagen bewahren und konsequent und schnellstmöglich das fossile Zeitalter beenden und umsteuern, hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Ich will, dass nicht nur meine Generation, sondern auch unsere Kinder und Kindeskinder ein gutes Leben führen können.

Straßenblockaden erzeugen kein Klima der Angst, wie es bei kriminellen Banden der Fall wäre. Bilderrahmen mit Brei oder Farbe zu beschmutzen sind keine erheblichen Straftaten. Ich finde es völlig abwegig, aus solchen symbolischen Störaktionen eine erhebliche Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu konstruieren. Das höchste deutsche Gericht in Strafsachen, der Bundesgerichtshof BGH, gibt eine Erheblichkeitsschwelle für Ermittlungen wegen einer kriminellen Vereinigung vor. Diese Grundsätze der Rechtsprechung dürfen Sie nicht missachten und unerhebliche Störaktionen mit organisierter Kriminalität gleichsetzen.

Mein Eindruck: Die Strafverfahren wegen Bildung einer angeblich kriminellen Vereinigung sind politisch motiviert. Schließlich stören auch andere immer wieder den Verkehr und werden nicht mit solchen Verfahren überzogen, z. B. führten die Traktorproteste aus der Landwirtschaft nicht zu Verfahren gegen Bauernvereinigungen.

Ich habe den Eindruck, dass die Ermittlungen geführt werden, obwohl eigentlich klar ist, dass eine Verurteilung extrem unwahrscheinlich ist, weil das drastische Ermittlungen wie z. B. Abhören und Hausdurchsuchungen möglich macht. Das wirkt auf mich wie eine Maßnahme, um Aktive von ihrem Einsatz für den Schutz unserer Lebensgrundlagen abzuhalten und andere von entsprechendem Engagement abzuschrecken.

Auch wenn die Mittel der Letzten Generation nicht meine eigenen sind: Das ist auf keinen Fall organisierte Kriminalität wie von gewalttätigen Banden.

Sogar UN-Sonderberichterstatter Michel Forst warnt eindringlich vor einer Kriminalisierung von klimaaktivistisch engagierten Menschen, die er als "environmental defenders" bezeichnet. Er schließt dabei ausdrücklich Menschen ein, die zivilen Ungehorsam als Methode wählen.

Stellen Sie das Verfahren ein!

Orit Nakar im Hinblick auf den Fall von Herrn Samuel Bösch, einem herausragenden Umweltaktivisten, möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf die außergewöhnlichen Umstände lenken, die seine Handlungen motiviert haben. In einer Zeit, in der die Klimakrise eine der größten Herausforderungen für die Menschheit darstellt, sind die Taten von Herrn Bösch nicht nur als Akt des zivilen Ungehorsams, sondern als ein dringender Appell an die Gesellschaft zu verstehen, die notwendigen und sofortigen Maßnahmen zum Schutz unserer Umwelt zu ergreifen.

Herr Böschs Entscheidung, sich für den Umweltschutz stark zu machen, steht beispielhaft für eine junge Generation, die sich zutiefst um die Zukunft unseres Planeten sorgt. Sein Engagement sollte als ein Weckruf verstanden werden, der uns alle dazu auffordert, über die aktuellen Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel nachzudenken und diese zu intensivieren.

Wir erkennen an, dass Gesetze und Ordnung für das Funktionieren einer Gesellschaft unerlässlich sind. Jedoch bitten wir um besondere Berücksichtigung der außergewöhnlichen Umstände, unter denen Herr Bösch gehandelt hat. Seine Aktionen waren getrieben von einer tiefen Sorge um die Umwelt und der Überzeugung, dass drastische Situationen drastische Maßnahmen rechtfertigen.

Daher appellieren wir an Ihr Verständnis und Ihre Einsicht, Herrn Böschs Handlungen im Lichte der globalen Klimanotlage zu bewerten. Es ist entscheidend, dass wir alle – Einzelpersonen, Gemeinschaften und staatliche Institutionen – zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden und umzusetzen, die unsere Umwelt für zukünftige Generationen bewahren.

In der Hoffnung auf eine gerechte und weitsichtige Entscheidung, die nicht nur die legalen Aspekte, sondern auch die moralischen Imperative unserer Zeit berücksichtigt, verbleiben wir mit dem größten Respekt für Ihre Arbeit und Verantwortung.