Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Selina Müller die Gesetze existieren in einer Demokratie um das Zusammenleben in einer Gemeinschaft zu regeln. Derzeit missachtet die Bundesregierung das Klimagesetz und das Pariser Abkommen. Die Folgen kriegen insbesondere die ärmeren Menschen zu spüren (Wer kann sich eine Klimaanlage, die verteuerten Lebensmittel usw leisten und wer nicht?).
Sich zusammenzuschließen und gegen diese, an Interessen von einzelnen Lobbygruppen mit zerstörerischen Geschäftsmodellen orientierte, Politik zu demonstrieren, ist ein Grundrecht. Ich sehe bei den Aktionen der Letzten Generation nicht, wie deren Verhalten ihnen in irgend einem Szenario einen persönlichen Vorteil verschaffen könnte. Es ist mir unbegreiflich, warum mit solcher Härte gegen Mitmenschen vorgegangen werden soll, die schlicht wollen, dass die Regierung sich an ihre Verträge und eigenen Gesetze hält und friedlich dafür kämpfen.

In Hong Kong hat das Establishment den in Millionenzahl friedlich Demonstrierenden 2019 vorgeworfen HK zerstören zu wollen, dann hat es die Polizei und Justiz missbraucht um sie einzuschüchtern und den Protest zu stoppen (mit der Hilfe von kolonialen Repressionsgesetzen). Im Endeffekt hat das Establishment selbst herbeigeführt, was es den Demonstrierenden vorgeworfen hat. Den wirtschaftlichen, intellektuellen und künstlerischen Kollaps der Stadt.
Sie, als Staatsanwaltschaft, wären auch hier Erfüllungsgehilfen einer kurzsichtigen Politik und Signalgeber für die weitere Repression von friedlichem gemeinwohlorientierten Aktivismus.

Ich hoffe Sie sind sich Ihrer Verantwortung bewusst.
nur für die StA sichtbar Gewaltlose Demonstrationen, deren Themen ausnahmslos ALLE betreffen, dürfen nicht mit der Ausübung staatlicher Gewalt beantwortet werden.
Georg Eickhoff Menschen, die der "Letzten Generation" angehören, sich für diese Organisation engagieren und/oder an Aktionen der Gruppe teilnehmen, wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung anzulegen, ist für mein Empfinden eine absurde Idee. Da arbeiten Menschen für sich und ihre Kinder und Enkelkinder, um zu verhindern, dass die Erde in absehbarer Zeit für viele Menschen ein Ort wird, der extrem schlechte Lebensbedingungen für uns bietet. Es ist noch nicht abzusehen, welche Katastrophen auf uns zukommen. Klar ist aber, dass steigende Temperaturen, steigender Wasserspiegel der Weltmeere schon passieren. Die politischen Maßnahmen dagegen erfolgen zu spät oder gar nicht, weil Kompromisse und kleinste gemeinsame Nenner gesucht werden. Die Aktionen der "Letzten Generation" sind gewaltfrei, stören zwar einige Menschen, aber selbst für die, die den Kopf in den Sand stecken und auf die Aktivisten schimpfen oder diese sogar körperlich angreifen, finden diese Aktionen statt. Lassen Sie von dem Plan ab, hier eine terroristische Vereinigung zu konstruieren.
Lothar Priewe
mit meiner Stellungnahme wende ich mich gegen die Kriminalisierung von friedlichem demokratischem Protest. Wir leben unbestritten mitten in der von Menschenhand erzeugten Klimaveränderung mit unvorhersehbaren Auswirkungen. Ich sehe es als Mitglied unserer Zivilgesellschaft als staatsbürgerliche Pflicht an, auf die Ursachen und Auswirkungen aufmerksam zu machen. Da durch den Klimawandel Gefahr für die Bevölkerung im Verzug ist und der Staat sogar selbstgestellte Ziele zum Klimaschutz und somit zum Schutz der Bevölkerung nicht einhält und es eher eine Welle der Beschwichtigungen und des Greenwashings gibt, ist es zwingend notwendig, dass engagierte Bürger deutliche Zeichen setzen. Dass diese Aktionen und Proteste jetzt mit Hilfe des umstrittenen Paragraphen 129 des StGB genutzt werden, um die Aktivisten in eine ,,kriminelle Vereinigung" umzuwandeln, widerspricht den Aufforderungen der demokratischen Parteien unseres Landes, mit Zivilcourage gegen Missstände aufzutreten. In diesem Fall wird der §129 StGB zu einem politischen Kampfwerkzeug gegen wirksamen Protest gemacht, obwohl er eindeutig zur Bekämpfung von organisierter Kriminalität dienen soll. Ich habe berechtigte Angst, dass die Anwendung und Auslegung des § 129 zukünftig auch gegen politische Proteste und Gruppen benutzt wird, die sich für Gerechtigkeit und Demokratie und gegen Zerstörung und Unrecht einsetzen. Als Vater und Großvater fordere ich die Mitarbeiter der Justiz dazu auf, die Aktivitäten zum Schutz der Welt unserer Kinder und Kindeskinder eher zu unterstützen, statt sie in eine kriminelle Ecke zu stellen.