Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Herbert Looschelders Den Begriff "kriminelle Vereinigung" erinnert mich vor allem an die Zeit der 70-iger und 80-iger Jahre, als die R.A.F. die Republik mit Entführungen, Anschlägen und Überfällen überzog. Der Staat reagierte mit Rasterfahndungen sowie Personenkontrollen mit der MP im Anschlag. Ich habe diese Zeit in studentischen Milieus erlebt und viele haben die Ziele der R.A.F. unterstützt, nicht aber die Mittel.
Überfalle, Morde und Anschläge der R.A.F. mit kriminelle Vereinigung zu bezeichnen war und ist richtig; diesen Begriff für Beteiligte der letzten Generation zu verwenden halte ich für absurd.
Dann müssten eher die Bauern, die mit stinkenden Dieseltraktoren in die Hauptstadt fahren und Straßen blockieren, als kriminelle Vereinigung bezeichnet werden.
Während die Letzte Generation selbstlos handelt, wenn sie den Verkehr blockiert, tun die betreffenden Bauern dies aus egoistischen Motiven und gefährden dabei nicht nur Durchfahrten von Rettungsfahrzeugen, sondern durch die Dieselfahrzeuge auch Umwelt und Ressourcen.
Patrick Rüther eine Einordnung der Letzten Generation als kriminelle Vereinigung nach § 129 StGB halte ich für unverhältnismäßig und überzogen und fordere Sie auf, das Verfahren einzustellen.

Die Letzte Generation versucht seit einigen Jahren die Gesellschaft und noch mehr die Politik (genauer die Bundesregierung) als Entscheidungsträger*innen zu bewegen, sich gegen die drohende Klimakatastrophe zu stemmen und entsprechende mutige wie notwendige Schritte einzuleiten und/oder umzusetzen. Die notwendigen Entscheidungen wurden bisher nicht oder nur unzureichend getroffen und es nicht abzusehen, dass es hier eine deutliche und vor allem schnelle Wendung gibt.

Um Politik und Gesellschaft wachzurütteln und in aller Deutlichkeit die Folgen des Nichthandelns aufzuzeigen, haben die Aktivist*innen der Letzten Generation Vorträge gehalten, klärten auf, suchten das Gespräch und protestierten auf der Straße. In all ihren Veranstaltungen und in den Protesten stand immer das Primat der Gewaltlosigkeit.

Mit Sicherheit führte die Art und Weise der Straßenblockaden zu Verärgerung z. B. der beteiligten Straßenverkehrsteilnehmer*innen. Aber vielmehr entstand eine unerträgliche Verärgerung uns selbst gegenüber als Gesellschaft, als Politiker*innen, ja zum Teil auch als „einzelner Mensch“, da uns ein Spiegel gnadenlos und unbarmherzig vorgehalten wurde, was passiert, wenn wir uns nicht bewegen und endlich Taten folgen lassen.

Ich bin sehr dankbar, dass die Menschen der Letzten Generation - wie auch weitere Gruppierungen - sich auf den Weg gemacht haben. Seitdem wurde in der Gesellschaft sehr vieles wachgerüttelt. An vielen Orten entstanden Sinneswandel, eine Abkehr vom „wir können einfach so weitermachen“. Viele Personen und Familien haben sich auf den Weg gemacht, um mit ihren Möglichkeiten (monetär wie nicht-monetär) für ein Aufhalten der Klimakatastrophe ihren Beitrag zu leisten.

Aus dem vorgefassten kann ich in keinem möglichen Betrachtungswinkel die Bildung einer kriminellen Vereinigung erkennen und appelliere erneut an Sie, das Verfahren gegen die Letzte Generation einzustellen.
Carola Seiler den Leuten von der letzten Generation gebührt unser Respekt. Sie setzen sich (wenn auch nicht immer mit angemessenen Mitteln) für Maßnahmen gegen den Klimawandel ein und verändern unser Bewusstsein für die Wichtigkeit des Themas. Das ist unterstützenswert und nicht kriminell.

Auch ich bin nicht immer mit den destruktiven Mitteln einverstanden, jedoch bin ich strikt dagegen, diese empathischen besorgten Leute zu kriminalisieren. Die Welt wäre in einem besseren Zustand, wenn mehr Menschen ihre Bequemlichkeit aufgeben und such für das Klima einsetzen würden
nur für die StA sichtbar Ich war nicht mit allem einverstanden, was die Letzte Generation als Mittel genutzt hat, um auf die verheerende Lage bez. des Klimawandels und die Sorge um die Zukunft ihrer und der nachfolgenden Generationen auf dieser Erde stärker in den Fokus zu bringen.
ABER: Wir sind in allem zu langsam, was die Senkung des CO2-Ausstoßes betrifft. Die Letzte Generation hat meiner Meinung ihre Verzweiflung angesichts dessen zum Ausdruck gebracht. Sie als "kriminelle Vereinigung" im Sinne von mafiösen Straftaten anklagen zu wollen, ist in meinen Augen absolut NICHT GERECHTFERTIGT und für mich ein Versuch unbequeme Aktivisti mundtot zu machen. Bitte sehen Sie von dieser Anklage ab! Danke.