Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Dieter Stark Bei Anklage WG krimineller Vereinigung würde das Recht durch die Politik missbraucht. Die Demonstranten haben mit ihren Aktionen das Versagen der Politik zum Umweltschutz deutlich gemacht. Es fällt auf, dass zu den heftigen Bauernprotesten kein Politiker den Begriff kriminelle Vereinigung in den Mund genommen hat.
Constanze Lerbs Das Recht einer sicheren Zukunft auf dem Planeten Erde ist ein Grundrecht jedes Menschen, und dieses muss geschützt werden.
Die Regierung als politische Vertretung unserer Zivilgesellschaft verfehlt die Klimaziele , die sie sich selbst gesteckt hat als Grundlage dafür, deutlich!
Die sichere Zukunft ist somit extrem gefährdet. Die angeklagten Menschen in diesem Verfahren haben sich aus Sorge und Pflichtbewusstsein darum aus rechtfertigendem Notstand dazu entschlossen, die massiv bedrohte Zivilbevölkerung auf den Notstand durch die Blockaden auf der Strasse aufmerksam zu machen, da die Politik und die Medien diese Gefahr nicht angemessen an die Bevölkerung weitergibt.
A. L. H. Ich bin in der öffentlichen Dienst eingestellt, deshalb darf ich nur meine Initialen vorhanden. Hier beginnt das Problem. Ich sollte einen wirklich strengen Vertragsergänzung unterschreiben, der sagt: falls ich in irgendwelche Kriminelle Aktivität teilnehmen würde, mein Arbeitgeber würde mich entlassen und strafrechtlich verfolgen, weil ich der Institut einen schlechten Ruf gegeben habe.
Also kein Job und eine Klage.
Nur weil ich das Klima und die Klimaaktivisten schriftlich unterstützen wollte.
Ja, das ist keine Übertreibung.

In der Zwischenzeit:
- 9 Planetengrenzen werden bewertet, davon 6 überschritten (Stand 2023).
- Die Ozeane waren nie so warm wie diese Februar.
- Fossile Brennstoffe sind immer noch weit verbreitet, besonders als Primärenergiequelle (wie Brennstoff in Fahrzeuge, für Metallherstellung, usw.)
- Die wirtschaftliche Ungleichheit nimmt zu: während wir in Europa e-Autos, Solaranlage, Fleischersatz und Bambus-Zahnbürsten herstellen als "Lösungen für Klimawandel", in den meisten afrikanischen Ländern haben 50% (oder mehr) der Bevölkerung nicht einmal Zugang zu Elektrizität.
- Überschwemmungen und Hurrikane werden zu einem saisonalen Ereignis
- Das sechste Massenaussterben läuft
usw., usw., usw...

Ist Protest für das Klima ein Verbrechen? Sind Leute verletzt, getötet, oder wird ihr Eigentum zerstört?
Hat der Protest vergleichbare Folgen wie der Schaden, den die kapitalistischen Regierungen angerichtet haben? Natürlich nicht.
Gibt es eine Alternative zum Protest? Kann man mit dem Regierung reden? Zum Beispiel, ich habe eine Idee, einen sehr großen Kohlekraftwerk zu einen Energiespeicher mit Solar-, Wind- und Wasserkraftwerk-Module zu transformieren. Falls ich als Ingenieur ein Report mit anderen Ingenieure einreiche, wird jemand es lesen? Vermutlich nicht.
Die Regierung und die Firmen hören nicht zu. Einweg-Plastik, geplante Obsoleszenz, Kohlekraftwerke und Streiks im öffentlichen Verkehr (weil seine Mitarbeiter unterbezahlt sind und Habeck sie dann „faul“ nennt) sind Teile unseres Alltags, gegen den wir nichts tun können. Niemand hört zu, außer wenn wir das Leben der Stadt durch Demonstrationen stören.

Also, unsere Staatsanwälte, wir fragen Sie:
- entweder das auf Wachstum basierende, von fossilen Brennstoffen abhängige System zu dekonstruieren
- oder lasst uns protestieren, damit die Entscheidungsträger uns zuhören können

Ich glaube, die Entscheidung wäre einfach.
Evelyn Hüller (nichtbinär) Zivilgesellschaftliches, gewaltfreies Engagement zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen darf niemals kriminalisiert werden, egal wie schwer es auszuhalten ist und egal wie sehr wir dabei in unserer privilegierten Lebensweise geschüttelt werden. Jede Protestaktion der Kampagne "Letzte Generation" ist gewaltfrei und niemals als kriminell einzustufen. Es sind Menschen, die auf den dringlichsten Notstand unseres Planeten aufmerksam machen möchten.
Gustav Heinemann, dritter Bundespräsident unserer Republik, machte es deutlich : "Die Grundlage der Demokratie ist die Volkssouveränität und nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates. Nicht der Bürger steht im Gehorsamsverhältnis zur Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln. Der Bürger hat das Recht und die Pflicht, die Regierung zur Ordnung zu rufen, wenn er glaubt, dass sie demokratische Rechte missachtet."
Ich beziehe mich hier ganz besonders auf den Artikel 20 a unserer Verfassung, gegen den das herrschende System ununterbrochen verstößt - dieses System ist es, das kriminell gegen die eigene Bevölkerung und die zukünftigen Generationen handelt. Nicht die Nachrichtenüberbringer*innen der Klimagerechtigkeitsbewegungen!