Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Elke Lagé Ich engagiere mich seit 10 Jahren für Klimaschutz. Zu Beginn meines Einsatzes begegneten mir mehrheitlich in meinem Umfeld Reaktionen wie „Ach, das ist doch alles nicht so schlimm, ihr übertreibt doch sehr.“
Mittlerweile höre ich eigentlich nur noch: „Ach, es ist doch sowieso zu spät, jetzt müssen wir auch nichts mehr ändern.“

Dazwischen gab es Demonstrationen von Kindern und Jugendlichen, die aufgefordert wurden, diese Themen den politischen Profis zu überlassen. Es gab Klagen und Waldbesetzungen — dennoch hält die Bundesregierung sich weiterhin nicht an ihre eigenen Ziele.

Es ist wirklich schwer, in dieser Situation die Hoffnung nicht zu verlieren. Das mutige und ausnahmslos friedliche zivile Engagement der letzten Generation ist ein Zeichen für den Glauben an die Demokratie, die Politik, den Rechtsstaat. Der letzten Generation geht es nicht um persönlichen Profit oder andere individuelle Vorteile. Es wird niemand beschimpft, bedroht oder beleidigt.
Sie setzt sich für die Zukunft der Menschheit ein, also auch für Ihre Zukunft.

Wenn Sie dieses friedliche Engagement jetzt kriminalisieren — wie soll die Generation meiner Kinder noch auf den Rechtsstaat vertrauen?
Wie soll sie Hoffnung bewahren?

Ich bitte Sie, von einer Klage abzusehen.
Peter Förster Sie ermitteln auf der Grundlage des §129 StGB gegen Mitglieder von "Die letzte Generation" wegen des Vorwurfs der Gründung einer kriminellen Vereinigung.
Dieser Paragraph soll es dem Rechtsstaat ermöglichen, gegen die organisierte Kriminalität vorzugehen. Er ermöglicht es Ihnen de jure auch, diese Ermittlungen anzustrengen. De facto ist dies jedoch absurd und demokratiefeindlich.
Die Aktionen der Letzten Generation begründen sich in dem Versagen von Legislative und Exekutive, der fortschreitenden Klimakatastrophe mit sofortigen geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Der Auftrag, der hier von der aktuellen und vorangegangenen Regierungen schlichtweg nicht erfüllt wurde und wird, ist die Erhaltung bzw. Wiederherstellung eines Umfeldes, das es den aktuellen und künftigen Generationen ermöglicht, unter menschenwürdigen Umständen zu leben. Die bisher ergriffenen Maßnahmen sind bei Weitem nicht ausreichend, ja teilweise sogar unsinnig.
Dass nun leider auch noch die dritte Macht im Staat, die Justiz, ebenfalls zu versagen scheint und sich allem Anschein nach zum Werkzeug derer macht, die die Notwendigkeit des Kampfes gegen den Klimawandel ignorieren oder sogar torpedieren, zeigen Ihre Ermittlungen.
Ich möchte Sie daher inständig bitten, die Sachlage erneut zu überdenken und objektiv zu beurteilen. Die drohende Anklage gegen Aktivisten der Letzten Generation ist unsinnig, kontraproduktiv, klimaschädlich und gibt denjenigen Rückhalt, die es eher verdient haben juristisch verfolgt zu werden. Dabei sind gerade Sie gefragt, denn sowohl das Unterlassen von geeigneten Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe durch die Politik als auch das "Weiter so wie bisher" durch führende Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Industrie ist ein Verbrechen und als solches zu verfolgen.
Nutzen Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung das Privileg der Unabhängigkeit, das Ihnen gesetzlich und ohne jegliche Einschränkungen zusteht.
Sie haben in dieser Angelegenheit ein große Verantwortung, gegenüber der Bevölkerung, der Umwelt und künftigen Generationen.
Entscheiden Sie weise, Sie haben es in der Hand!
Paul Günther Habt ihr nicht mehr alle Zapfen an der Tanne? Ihr findet es unbedenklich, dass Menschen sich hauptberuflich damit beschäftigen organisiert Öl zu fördern, ein unfassbares Verbrechen an der Menschheit, das für so viel Leid und Ungerechtigkeit sorgt. Aber wenn Menschen sich ehrenamtlich für den Erhalt und die Stärkung unserer Grundrechte, also gegen Öl einsetzen brennt bei euch die Hütte? Dieses Verfahren ist ein Angriff auf unsere Freiheit, Demokratie und eine lebendige Zivilgesellschaft.

Empörte Grüße
Gabriele Röttgen Für mein Empfinden ist es falsch, die Menschen der "Letzten Generation" anzuklagen, sie würden eine kriminelle Vereinigung gründen wollen.
Ich bin dankbar, daß es Menschen gibt, die sich mit Zivilcourage engagieren.
Sie stehen ein für den Erhalt unser aller Lebensraum und sorgen damit auch für bessere Bedingungen für den Erhalt von Frieden.
Die letzte Generation kümmert sich um unser aller Belange und zeigt auf, was unsere Regierung (und weltweit) seit Jahrzehnten versucht zu ignorieren und dahingehend ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommt.
Somit verdienen die Angeklagten eher eine Auszeichnung als ein Strafverfahren!