Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Maja Schroth hiermit spreche ich mich gegen das eingeleitete Verfahren im Bezug auf die letzte Generation aus!
Manche Aktionen von Fridays For Future Aktivist*innen mögen zu extrem gewesen sein.
Doch geht es um viel mehr nämich wie viele Menschen schon auf die Straßen gingen weil sie nicht untätig zusehen wollen wie wir Menschen uns selbst zerstören!
Die Demonstrationen bei welchen tausende von Menschen zusammen kamen sind ein Bestandteil dieser Verurteilung. Wenn wir nicht handeln ist es in Zukunft egal was Richter*innen beschließen wir müssen unsere Augen öffnen und anfangen nachhaltige Entscheidungen zu treffen, welche auch weiteren Generationen das Leben auf diesem Planeten ermöglicht!
Bitte Investieren Sie Ihre wertvolle Zeit in etwas wichtigeres wie z.B. die stärkere Eindämmung von rechtspopulistischen Texten welche einfach auf diversen Social Media Seiten verbreitet werden.
Sven Wieck Guten Tag,

seit knapp 50 Jahren weiß man welche Auswirkungen unser Verhalten auf die Umwelt und die Klimaerwärmung hat.

Es ist mir unbegreiflich, dass man nicht entschlossen gegen die Ursachen und Verursacher vorgeht und noch viel unbegreiflicher, dass man die, die darauf aufmerksam machen beschuldigt und verurteilt.

Je länger wir keine Änderungen an unseren Verhalten vornehmen, um so größere Einschnitte müssen wir alle hinnehmen. Es hilft nicht zurück zu schauen. Daher müssen wir nach vorne sehen und unser Verhalten anpassen.

Das Leben ist voller Veränderungen, nichts bleibt wie es war und es geht weiter. Es hilft nichts an dem alten Verhalten festzuhalten und wir müssen uns damit abfinden, dass Veränderungen immer schneller eintreten und wir weniger Beständigkeit haben.

Wie viele Jahrzehnte hatte man ein Telefon, dann kam das Handy, welches schnell durch die Smartphones ersetzt wurde.

Es macht mich fassungslos, traurig und zu gleich wütend, wenn ich weiß, dass man seit 50 Jahren die Probleme kennt und diese nicht in kleinen Schritten angegangen ist. Dadurch, dass man die Themen aufgeschoben hat und die Augen verschlossen hat, müssen wir nun schnell größere Schritte angehen.

Aber anstelle die Schritte zu gehen, werden die, die darauf hinweisen und es der Gesellschaft bewusst machen, verurteilt und es wird versucht diese Menschen durch Strafen an ihrem Tun zu hindern.

Die gleiche Generation, die die Probleme bewusst nicht angegangen sind, verurteilen nun die junge Generation und die, die sie unterstützen.

Wenn man das Thema bei der älteren Generation anspricht stößt man auf Unverständnis. Wie gerne würde ich meinen Eltern sagen ihr seid mit Schuld, ihr seit Teil an dem Problem und sorgt dafür, dass es euren Enkel einmal schlechter gehen wird. Man verkneift es sich aber und erträgt die schlechten Witze über Elektroautos und erneuerbare Energie und ist froh, wenn doch mal die Bahn genommen wird anstelle des Autos.

Mit Besorgnis in die Zukunft schauend
Sven Wieck
Eberhard Mutscheller Ich bin 70 Jahre alt. Aktivistinnen und Aktivisten, die sich mit gewaltfreien Mitteln, zivilem Ungehorsam und öffentlichem Auftreten für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einsetzen, als "krimminelle Vereinigung" zu betrachten, spricht jedem demokratischen Verständnis Hohn. Der Rechtsstaat ist dabei sich selbst abzuschaffen, wenn solche Menschen für ihre Taten verurteilt werden sollen: "Recht auf Versammlungsfreiheit", "Recht auf freie Meinungsäußerung", " Widerstandsrecht"...und und und sind dann nichts mehr Wert.
Dr. Wolf Iro hiermit möchte ich mein Unverständnis und, ja, meine Fassungslosigkeit angesichts der drohenden Anklage von Umweltaktivisten nach Paragraph 129 StGB durch die Staatsanwaltschaft Neuruppin zum Ausdruck bringen. Dieser Paragraph dient der Verfolgung von organisiertem Verbrechen. Welches organisierte Verbrechen begehen Aktivisten der Letzten Generation, wenn sie mit ihren gewaltfreien Protesten die Bundesregierung daran zu erinnern versuchen, nicht ihrerseits die Verfassung zu brechen, indem sie nicht konsequenter gegen die Klimakrise vorzugeht? Welches organisierte Verbrechen begehen Aktivisten der Letzten Generation, wenn sie mit ihrem Einsatz den drohenden Untergang von Inselstaaten wie Tuvalu und vielen anderen zu verhindern versuchen? Und welchen finanziellen oder materiellen Vorteil haben diese Aktivisten davon? Es beunruhigt mich sehr, dass sich der weltweite Trend zur hemmungslosen Bekämpfung von Umweltaktivisten auch in Deutschland seinen Weg zu bahnen scheint. Eine Unruhe, die übrigens auch der Sonderberichterstatter der UNO für den Schutz von Umweltschützern, Michael Forst, empfindet, wie er es Ende letzten Jahres auch konkret in Bezug auf Europa öffentlich zum Ausdruck brachte. Ja, Aktivisten brauchen in Deutschland natürlich nicht um ihr Leben zu fürchten (wie beispielsweise in Südamerika), wenn sie sich für die Umwelt einsetzen, und zivilgesellschaftliches Engagement ist hierzulande gottlob immer noch in vielen verschiedenen Formen möglich. Dennoch fällt es schwer, hinter der möglichen Anwendung eines für die Bekämpfung von organisiertem Verbrechen eingeführten Paragraphen nicht die Absicht zu vermuten, engagierte Bürger, die viel Zeit und Kraft für ein in der Verfassung verankertes Ziel opfern, systematisch einzuschüchtern.