Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
nur für die StA sichtbar die drohende Einordnung von Klimaaktivisten als organisierte Kriminelle ist eine Farce. Während sich tatsächlich Männer in großen Konzernen und Lobbygruppen organisieren und mit dem Raubbau an unserer Zukunft riesige Vermögen anhäufen, sollen Menschen, die sich völlig zurecht dagegen stemmen, mithilfe eines "Mafiaparagraphen" angeklagt werden. Ich bin kein Jurist, aber ich sehe hier durchaus die Möglichkeit, dass die Rechtsprechung für eine leicht durchschaubare Kampagne instrumentalisiert werden soll.
Diese Anklage führte geradewegs in einen regelrechten Schauprozess und gefährdete mindestens implizit den demokratischen Konsens. Unter anderem den, dass das Eintreten für geltendes Recht (ich erinnere an das Urteil des BGH vom 29.04.2021) keine Straftat, sondern die Pflicht aller besorgten Bürgerinnen und Bürger ist.
Ich bitte Sie, das von einschlägigen Interessensgruppen gezielt forcierte Framing vom "Klimaterrorismus" zu brechen und die Aktivisten nicht nach § 129 StGB anzuklagen.
HORST SCHLEMMER Die Menscheit sägt weiter an dem Ast auf dem Sie hockt. Die dumpfe Masse möchte in Ihrer Konsum -Bequemlichkeitszone nicht gestört werden. Weiter immer weiter ...
STOP !
Leonore Poth Die "letzte Generation" sind Menschen, die die Klimakrise ernst nehmen und sich dagegen wehren, dass der Großteil der Gesellschaft, bzw. insbesondere die Wirtschaft, die Gefahren der Klimakrise kleinreden wollen oder jedenfalls nicht angemessen darauf regieren. Dieses Engagement der der "letzten Generation" sollte uns alle dazu bewegen konsequent die fossilen Brennstoffe gegen erneuerbare auszutauschen, den Individualverkehr zugunsten des ÖPNV zu reduzieren etc. Diese Aktionen der "letzten Generation" sind nicht kriminell sondern weisen uns auf notwendiges Handeln hin. Was sie bezwecken ist im Sinne aller und das Gegenteil von kriminell. Durch die Klebeaktionenen schaden sie kurzfristig einzelnen zur Arbeit zu kommen etc. aber ohne anzuecken erzielt man keine Aufmerksamkeit. Der weiter voranschreitende Klimawandel wird noch viel größere Probleme bereiten als die Aktionen der "letzten Generation" die dagegen ja niedlich erscheinen. Die Kriminalisierung der Menschen, die wirklich für eine angemessene Reaktion der Gesellschaft
auf die Gefahren des Klimawandels wäre ein großer Rückschritt.
Das Absurde daran: Mit §129 StGB werden nicht etwa einzelne Taten angeklagt - den Flugverkehr aufzuhalten, Pipelines zuzudrehen und den Alltag zu unterbrechen - sondern dass Menschen sich zusammengetan haben, um in der Krise gemeinsam etwas zu verändern. Gerade dies ist aber eigentlich durch die Grundrechte auf Vereinigungsfreiheit und Versammlungsfreiheit (Art.9 und Art.8 GG) geschützt!
nur für die StA sichtbar Die letzte Generation sowie Fridays for Future und ähnliche zivilgesellschaftliche Organisationen setzen sich dafür ein, dass der Klimaschutz dahingehend angegangen und betrieben wird, wie es für den Schutz und Erhalt des Lebensraums nachfolgender Generationen notwendig ist.

Die Entscheidung des Verfassungsgerichts, dass diesbezüglich aktuell zu wenig dafür getan wird zeigt, dass den Organisationen nicht nur inhaltlich zuzustimmen ist, sondern auch dass diese Form des Protests notwendig ist, um auf Missstände hinzuweisen.

Wenn die letzte Generation als kriminell angeklagt wird obwohl sie friedlich darauf aufmerksam macht, dass geltende Gesetze gebrochen werden, ist dies eine schwarze Stunde für jegliche zivile Handlungsfähigkeit und die Demokratie.

Eine Demokratie kann nur funktionieren und überleben, wenn sie durch die Gesellschaft beeinflusst wird und wenn die Entscheidungen im Sinne der Bürger getroffen werden.
Dies zu verbieten ist fatal.