Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen.
Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:Name | Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft |
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nur für die StA sichtbar | nach meinem Kenntnisstand aus öffentlichrechtlichen Nachrichten waren alle Aktionen der Letzten Generation gewaltfrei. Die Letzte Generation handelt defensiv aus der Not heraus gegen die unverständliche Untätigkeit verschiedenster Verantwortlicher angesichts der durch die Klimakatastrophe weltweit existenziellen Bedrohung von uns allen und somit auch Ihnen und Ihren Kindern und Enkeln. Diese Dimension der Bedrohung erfordert einen Zusammenschluß von Menschen, da einzelne Akteure diese Problemlage nicht bewältigen können. Haben Sie vielen Dank für Ihre Kenntnisnahme, |
nur für die StA sichtbar | Es handelt sich bei der Letzten Generation nicht um organisierte Kriminalität. Warum werden gewaltfrei protestierende Aktivist*innen angeklagt? Sie warnen vor den Auswirkungen des Klimawandels und fordern die so (!) dringend nötigen Veränderungen, weg von klimaschädlichen Lebensweisen und Systemen. Mit ihrem Aktivismus tragen sie dazu bei, uns alle zu schützen. |
Moritz Nik Dittmann | wie wir wissen birgt die Anwendung von Strafrecht gegen friedliche Protestgruppen weitreichende Risiken für die Demokratie. Internationale Beispiele, wie aus Russland und der Türkei, zeigen die gefährliche Tendenz, dass unter dem Deckmantel der Rechtssicherheit ziviles Engagement und Meinungsfreiheit unterdrückt werden. Solche Maßnahmen schaden dem Vertrauen in staatliche Institutionen und untergraben die Grundpfeiler einer jeden Demokratie. Es ist entscheidend, dass in Deutschland unabhängig von der Natur des Anliegens einer Gruppe, das fundamentale Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit gewahrt bleibt. Deutschland ist eine starke Demokratie und muss solche Protestformen aushalten können, ohne zu den in diesem Verfahren erwogenen Maßnahmen greifen zu müssen. Stand heute mag die Klassifizierung der Letzten Generation als kriminelle Vereinigung für den Staat der Weg des geringsten Widerstands sein, was allerdings nicht bedeutet, dass es die einzig richtige Entscheidung ist und vor allem nicht, dass es auf lange Sicht eine strategisch gute Entscheidung wäre. Die Entscheidungen, die heute getroffen werden, prägen nicht nur das nationale Rechtsverständnis, sondern auch die internationale Wahrnehmung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Deutschland. Ich appelliere daher an Sie, bei der Bewertung der Sachlage die langfristigen Auswirkungen auf unsere demokratische Gesellschaft zu berücksichtigen. |
Prof. Dr. Lars Olof Larsson | Man möge sich mehr als zweimal überlegen welche Botschaft davon ausgeht, wenn Klimaaktivisten, die mit Aktionen (die vielleicht nicht immer sehr klug gewählt, aber nie eigennützig, sind) dagegen öffentlichwirksam und manchmal störend protestieren, dass der Staat international vereinbarte Maßnahmen zur Bremsung der Erderwärmung und zum Schutz der Umwelt meist zu langsam und gelegentlich gar nicht umsetzt, als Angehörige einer "kriminellen Vereinigung" verurteilt werden sollten. Und das vor dem Hintergrund eines europaweiten, aggressiven Petropopulismus (z.B. die Bauernproteste) und eines schamlosen Lobbyismus nicht zuletzt in den Petro- und Agrarbranschen. |