Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Bernd Schröder Die Mitglieder der Letzten Generation handeln nicht zum eigenen Vorteil und auch nicht mit dem Ziel, andere zu schädigen, sondern im Gegenteil mit der Absicht, Schaden vom deutschen Volk und dem Staat abzuwenden, in dem Artikel 8 des Grundgesetzes genutzt wird.

Artikel 8 des Grundgesetzes zu dem Zweck zu nutzen, die Zukunftsfähigkeit von Staat, Demokratie und Gemeinwohl zu sichern, wiegt unzweifelhaft höher, als dass mögliche strafbare Handlungen in diesem Zusammenhang die Anwendung von §129 StGB rechtfertigen.

Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass ich ebenfalls aktiver Teil der Letzten Generation bin und diese durch Foto- und Videoaufnahmen, Coaching, Beratung, Training, finanziell und durch öffentliche Werbung für die mutmaßlich kriminalisierten Aktivitäten in der Zeit vom 13.9.2023 bis heute wiederholt unterstützt habe. Sollte es sich also um eine organisierte Kriminalität handeln, bitte ich rechtschaffend darum, in der Strafverfolgung berücksichtigt zu werden. Gerne bringe ich entsprechende Beweise selbst bei.
Jutta Bosch-Peckmann Es ist absurd, was hier passiert! Menschen, die sich aktiv für den Schutz unseres Klimas einsetzen, der Bildung einer kriminellen Vereinigung anzuklagen! Mit einem gesunden Menschenverstand kann man nur sagen: Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht! Auf die Anklagebank gehört die Bundesregierung, und zwar mit einer Unterlassungsklage, weil sie zu wenig tut für den Schutz von uns Bürgern, für den Schutz unserer Umwelt vor den überall sichtbaren Folgen des Klimawandels. Ich bin froh, dass es Menschen wie die der Letzten Generation gibt, die mit ihren aktiven und gewaltfreien Widerstandsformen dazu beitragen, dieses Desaster in die Öffentlichkeit zu tragen! Lassen Sie die Anklage gegen die Klimaaktivisten fallen, klagen Sie die an, die zum Klimanotstand beitragen!
Sebastian Trommer Ich bin davon überzeugt, dass die Angeklagten zum Wohl der Mehrheit handeln und keine kriminelle Organisation darstellen. Sie setzen sich ein für eine gerechtere Gesellschaft und ein gesunden Umgang mit unseren Lebensgrundlagen. Wenn wir diese Menschen zu Kriminellen erklären, bedeutet das aus meiner Sicht, dass wir diejenigen der Gesellschaft von ihrer Wirksamwerdung abschneiden, welche an einer Heilung des Gesellschaftskörpers interessiert sind. Mit anderen Worten: wir verhindern, dass wir gesund werden, als Menschheit im Umgang mit uns selbst. Und welchen Weg gehen wir stattdessen? Warum werden diese Menschen kriminalisiert? Weil andere Interessen stärker sind? Ich fordere dazu auf die Motive der Ankläger zu hinterfragen.
Ich hoffe sehr, dass der Paragraph 129 des StGB nicht so interpretiert wird, dass die Angeklagten Teil einer kriminellen Vereinigung sind. Ein solcher Entschluss wäre aus meiner Sicht ein Armutszeugnis und im Sinne des Gesellschaftskörpers Selbstverletzung.
Franz-Josef Halter Ich finde es ungerecht, dass mit dem Demonstrationsrecht auf so unterschiedliche Weise von Politik und Justiz reagiert wird. Junge Menschen die mit nichts als ihrem Körper sich gegen die Verkehrsflut und die Klimapolitik unserer jetzigen und früheren Regierungen auf die Straße setzen und dort teils massive, auch körperliche Gewalt von Passanten als auch der Polizei ausgesetzt sind (sog. Schmerzgriffe) werden krimminalisiert und mit aller Härte des Rechtsstaates verfolgt. Dem gegenüber wird protesierenden Bauern, die mit ihrem teils monströsen Schleppern sogar Autobahnen und Bundesstraßen blockieren und nebenbei teilweise rechte Parole verbreiten und symbolisch zur Lynchjustiz auffordern, ein Höchstmaß an Verständnis und teilweise Unterstützung entgegengebracht, das für mich höchst unverständlich ist. Bauern die ganz nebenbei oftmals ihre Saisonabeiter nicht den gesetzlichen Mindestlohn zahlen und sie auch nicht ordentlich renten- und krankenversichern. Hier dagegen vorzugehen findet scheinbar niemand wichtig. Dagegen junge Menschen die sich für Klima- und Umweltschutz einsetzen zu kriminalisieren bringt scheinbar mehr beim Wahlvolk.