Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
AngelikaWedekind Liebes Gericht! Als 77-jährige habe ich für die Verzweiflung der jungen Leute das größte Verständnis! Sie dürfen diese mutigen Menschen nicht verurteilen, denn sie kämpfen nur für eine bessere Welt!
Tim Wechselmann-Cassim Sie sollten einen Moment innehalten und sich verdeutlichen woran Sie sich derzeit beteiligen.

Auch wenn es für Sie jetzt noch komisch klingen mag, es besteht für mich keinerlei Zweifel wie das aktuelle Zeitgeschehen von heranwachsenden Generationen gesehen werden wird:

Sie beteiligen sich aktuell an einem politisch-motivierten Verfahren, welches darauf abzielt, die kategorisch gewaltfreien & friedlichen Proteste der Letzten Generation zu unterdrücken.

Wenngleich diese Proteste durchaus als lästig empfunden werden können, richtet sich der Protest stets gegen die offensichtlichen Rechtsbrüche der Bundesregierung. Wiederholte Freisprüche (wenn auch vereinzelt) sollten klar machen, dass die Proteste der Letzten Generation kaum pauschal zu kriminalisieren sind. Spektakuläre Proteste mögen oft ein überproportionales Medienecho auslösen, jedoch sollte dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass Aufklärungsarbeit über die Klimakatastrophe letztlich Sinn & Zweck der Letzten Generation sind.

Die Judikative einer gesunden Demokratie sollte sich nicht von der Exekutive dazu missbrauchen lassen unliebsame Proteste zu unterdrücken. Erst Recht nicht wenn sich diese unliebsamen Proteste nicht etwa gegen banale Rechtsbrüche (wie vermeintlich verwerfliche ‘Nötigungen’) richten, sondern stattdessen eine Bundesregierung anprangern, die mit ihrem verfassungswidrigem Verhalten die Zukunft dieser Demokratie und letztendlich auch die Zukunft der menschlichen Zivilisation bewusst, vorsätzlich, wissentlich und willentlich gefährdet.


Wir befinden uns an einem historischen Scheideweg, auch wenn es womöglich noch nicht danach aussehen mag. Die politischen Entscheidungen dieses Jahrzehnts werden wegweisend für alle kommenden Generationen auf diesem Planeten sein und richten damit über das Schicksal von Milliarden von Menschen (Pearce & Parncutt, 2023).

Ich bitte Sie inständig sich Ihrer einzigartigen Verantwortung bewusst zu werden.
Adele Ehringhaus Eine lebendige Demokratie, getragen einer wachen Zivil Gesellschaft, die sich aktiv am demokratischen Prozess beteiligt - das haben sich viele lange Zeit gewünscht. Die Sorge, dass Menschen sich aus Politik Verdrossenheit in Passivität und Desinteresse zurück ziehen hat auch mich schon lange bewegt. Und gerade jetzt beginnen immer mehr Menschen, sich für Themen ein zu setzen, die ihnen elementar wichtig sind: Schutz der Lebensgrundlagen, Verteidigung der Demokratie, Solidarität mit Schwächeren oder Orientierung der Politik an wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Eine Anklage auf Bildung einer kriminellen Vereinigung für Umweltaktivist:innen würde Menschen verunsichern, die politisch aktiv werden wollen.
Die Ermittlungsmöglichkeiten, die durch eine solche Anklage eröffnet werden, könnten zu einem Rückschritt führen, zurück zu Passivität und Stillhalten. Das könnte unserer Gesellschaft, auch angesichts der Gefahren durch demokratiefeindliche Tendenzen, schweren Schaden zufügen.
Die Anklage wäre das Gegenteil von Austausch und Miteinander im Gespräch, sie bedeutet eine Kriminalisierung für viele wichtige Stimmen unserer Gesellschaft.
Ich will nicht, dass unsere Gesellschaft leise wird aus Angst vor Repression.
Ich bitte Sie, auf die geplante Anklage zu verzichten. Sie hielten damit den politischen Raum offen auch für unbequeme Ausdrucksformen. Ich erwarte von unserer freiheitlichen Demokratie, damit einen anderen Umgang zu finden als Repression und Einschüchterung. Gleichzeitig würden sie mit dem Verzicht auf die besagte Anklage noch einmal deutlich zeigen, für wen der Paragraf 129 verwendet werden sollte - eigennützige Verbrecher:innen.
Gudrun Bergmann Nein, das Vorgehen der Staatsanwaltschaft in diesem Verfahren ist eine Gefahr für die engagierte Zivilgesellschaft und unsere Demokratie allgemein,