Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Michael Bätjer Wenn ich Ihr Schreiben lese, habe ich den Eindruck, daß sie von einer kriminellen Vereinigung verfasst wurde. Sind Sie eine Splittergruppe des Ku-Klux-Clans? Unfassbar.
Ich habe mich spontan entschieden der “letzten Generation” eine Spende zukommen zu lassen, weil unser Rechtsstaat offenbar eine einseitige Augenbinde trägt. Ich bin also Unterstützer.
Sie sollten sich schämen.
nur für die StA sichtbar Die Streiks und Blockaden der "Letzten Generation" störten bewusst den normalen Tagesablauf vieler Menschen. Sie beinhalteten zum Teil auch Sachbeschädigungen, die nur mit erheblichem Aufwand wieder in Stand gesetzt werden konnten. Was sie aber nicht taten war, dass Menschenleben (außer den eigenen) bewusst gefährdet wurden, oder dies billigend in Kauf genommen wurde. Die Aktionen wurden geplant um eine sehr viel größere öffentliche Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass der Dramatik der Naturzerstörung und deren Auswirkung auf das Überleben der Menschen, bisher mit viel zu wenig Priorität entgegengegangen wird.
Angesichts der verherenden Szenarien, die die Wissenschaft aufzeigt und der bisher nur völlig unzureichenden Maßnahmen, die unternommen wurden, scheint mir da die Verhältnismäßigkeit durchaus gewahrt.
Auffallend ist dabei mit welch anderer medialer Aufmerksamkeit und welch anderem Tonfall ein zum Teil sehr aggressiver Bauernprotest begleitet wurde, der ebenfalls mit Sachbeschädigungen und sehr viel breiteren Störungen des öffentlichen Lebens einherging. Der Anlass dieser Proteste war ein Subventionsabbau für die Bauern und eine verfehlte Agrarpolitik. Das heißt, dass hier nur der Teil gesehen und angesprochen wird, der einen selbst betrifft. Welches der Ziele ist als höheres Gut anzusehen und wie steht es dabei um die Verhältnismäßigkeit?
nur für die StA sichtbar
dies ist meine erste Stellungnahme. Grund für mein Tätigwerden ist meine Sorge um die politische Ausrichtung, die durch Verfahren wie dieses erfolgen könnte. Der 129 StGB ist meiner Ansicht nach zu weit gefasst und bietet somit eine mögliche Grundlage für die Einschränkung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Dies wäre ein fatales Zeichen. Hier sollte das Rechtssystem mutig und entschieden genug sein, um deutlich zu machen, dass Klimaaktivismus in der heutigen Zeit geahndet wird (sofern strafrechtlich relevant), aber nicht aus politischen Gründen über den Rechtsrahmen heraus.
nur für die StA sichtbar Ich finde es bedenklich, dass Menschen, die sich friedlich für den erhalt unseres Planeten einsetzen, kriminalisiert werden, um weitere Befürworter davon abzuhalten, für ihre Recht auf einen bewohnbaren Planeten zu protestieren.
Besonders perfide ist dieses Vorgehen vor dem Hintergrund, dass wiederum andere, im Rahmen ihres Protestes, ungestraft Straßen mit Traktoren verstopfen, Politiker*innen bedrohen und Mist und Gülle auf Straßen verteilen und somit wissentlich Menschenleben gefährden und letztendlich tatsächlich 5 Menschen verletzt haben. Die Doppelmoral in diesem Land ist einfach zum kotzen!