Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
nur für die StA sichtbar Ich möchte Stellung beziehen zur Einordnung der Klimaaktivisten als kriminelle Vereinigung. Die Anwendung des Paragraphen 129 sehe ich als höchst problematisch und unverhältnismäßig an.
Er widerspricht dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Es kann hier weder ein legitimer Zweck, noch die Geeignetheit des Mittels nachgewiesen werden. Spätestens bei der Erforderlichkeit der Anwendung des Paragraphens steht das Mittel in keinem Verhältnis mehr. Vorausgesetzt das Mittel wäre legitim und geeignet, gäbe es zahlreiche gleichwirksame, weniger einschränkende Mittel das Ziel zu erreichen. Das heißt es wird in diesem Fall nicht das mildeste Mittel eingesetzt und der Grundsatz damit verletzt. Zuletzt ist die Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne nicht gegeben, da durch die Anwendung des Paragraphen erhebliche Freiheitseinschränkungen der Betroffenen eintreten würden, welche mit einer unzumutbaren Belastung der Betroffenen verbunden ist.

Die Einstufung einer gewaltfreien Protestgruppe, die sich für die Werte unseres Grundgesetzes einsetzen und den Mut haben diese zu verteidigen, beobachte ich mit großer Sorge. Der Einsatz für mehr Klimaschutz- und Gerechtigkeit und damit die Sicherung der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen ist kein Verbrechen und sollte auch nicht als solches behandelt werden. Eine Demokratie lebt von einer politisch aktiven Gesellschaft, die am politischen Diskurs teilnimmt und über Kritik und Diskussionen zu Veränderungen und Fortschritt führt.
Die Letzte Generation zeigt mit ihren Protesten den Handlungsbedarf der Regierung auf und betont dabei die Dringlichkeit. Sofern uns etwas am Fortbestehen unserer Gesellschaft und unserer Erde liegt, sollten wir solch friedlichen Protestaktionen nicht im Wege stehen.
Leonore Bildat Die Aktivisten haben mit friedlichem Ungehorsam den Artikel 20aa GG angemahnt und die Regierenden an ihre Pflicht erinnert. Das kann unter der jetzigen Politik, die dem Klimaschutz so wenig Priorität einräumt (s. Sektorziele Klimaschutzgesetz) kein Verbrechen sein!
Von wirklichen Terroristen geht eine andere Gefahr aus - kein Vergleich!
Hartmut Raup Eine Anklage wär wirklich absurd. (Wegen Bildung einer Vereinigung um gegen mögliche fatale Klimafolgen zu demonstrieren ???)
Das geht g a r n i c h t.
Mögliche Straßenblockaden und eindringen auf z.B. Flugplätze ist eine andere Sache. (wurde doch jetzt eingestellt!)

Ein besorgter Bürger
A. Ilgen
ich schreibe Ihnen im Zusammenhang mit Ihrer Prüfung der Gruppe "Letzte Generation" als potenzielle kriminelle Vereinigung. Als Bürger/in, der/die sich für Umweltfragen interessiert, möchte ich meine Sichtweise zu diesem Thema teilen.

Es ist absolut absurd anzunehmen, dass es sich bei der Gruppe "Letzte Generation" um eine kriminelle Vereinigung handelt. Ihre Handlungen, insbesondere die Blockaden, sind als legitime Versammlungen zu betrachten, die durch das Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt sind. Darüber hinaus ist das erklärte Ziel der Gruppe, den Klimaschutz voranzutreiben, ein altruistisches Anliegen, das im Interesse des Gemeinwohls liegt.

Es ist wichtig anzuerkennen, dass das Streben nach einem besseren Schutz unserer Umwelt und die Förderung von Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung für die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Planeten ist. In dieser Hinsicht haben Gruppen wie "Letzte Generation" einen wichtigen Beitrag geleistet, indem sie auf die Dringlichkeit dieser Angelegenheit aufmerksam gemacht haben.

Daher appelliere ich an Ihre Behörde, bei der Prüfung dieser Angelegenheit äußerste Sorgfalt walten zu lassen und sicherzustellen, dass jegliche Ermittlungen auf fundierten Beweisen und klaren rechtlichen Grundlagen beruhen. Eine pauschale Kriminalisierung von Aktivisten, die sich für den Umweltschutz einsetzen, wäre nicht nur ungerechtfertigt, sondern könnte auch das Vertrauen in unsere rechtsstaatlichen Prinzipien untergraben.