Es sind bereits
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Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Marie-Josephin Forkel Die Letzte Generation ist keine kriminelle Vereinigung, sondern eine Klimaschutzgruppe, die inzwischen zum Beispiel auch für das Europaparlament kandidiert.

Klimaschützen ist kein Verbrechen und deshalb bin ich entsetzt, dass einige Mitglieder behandelt werden als wären sie Mitglieder der Mafia!

Ihre Mittel, auf die Dringlichkeit von raschen und wirkungsvollen politischen Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe hinzuweisen, sind gewaltfrei.

Das Ziel der Letzten Generation: Sie wollen die menschliche Zivilisation retten vor der Klimakatastrophe, in die die Menschheit immer weiter hineinläuft. Wenn die Treibhausgasemissionen, z. B. durch den Verkehr und Energiesektor, durch die Landwirtschaft, durch die Industrie und im Gebäudesektor, nicht schnell und drastisch reduziert werden, sind die Aussichten für die menschliche Zivilisation wie wir sie kennen dramatisch: Sie wird zu Grunde gehen und das Leiden durch die rapide Erderhitzung wird immer mehr und immer katastrophaler werden.

Ich teile mit der Letzten Generation das Ziel: Ich will ebenfalls unsere Lebensgrundlagen bewahren und konsequent und schnellstmöglich das fossile Zeitalter beenden und umsteuern, hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Ich will, dass nicht nur meine Generation, sondern auch unsere Kinder und Kindeskinder ein gutes Leben führen können.

Straßenblockaden erzeugen kein Klima der Angst, wie es bei kriminellen Banden der Fall wäre. Bilderrahmen mit Brei oder Farbe zu beschmutzen sind keine erheblichen Straftaten. Ich finde es völlig abwegig, aus solchen symbolischen Störaktionen eine erhebliche Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu konstruieren. Das höchste deutsche Gericht in Strafsachen, der Bundesgerichtshof BGH, gibt eine Erheblichkeitsschwelle für Ermittlungen wegen einer kriminellen Vereinigung vor. Diese Grundsätze der Rechtsprechung dürfen Sie nicht missachten und unerhebliche Störaktionen mit organisierter Kriminalität gleichsetzen.

Mein Eindruck: Die Strafverfahren wegen Bildung einer angeblich kriminellen Vereinigung sind politisch motiviert. Schließlich stören auch andere immer wieder den Verkehr und werden nicht mit solchen Verfahren überzogen, z. B. führten die Traktorproteste aus der Landwirtschaft nicht zu Verfahren gegen Bauernvereinigungen.

Ich habe den Eindruck, dass die Ermittlungen geführt werden, obwohl eigentlich klar ist, dass eine Verurteilung extrem unwahrscheinlich ist, weil das drastische Ermittlungen wie z. B. Abhören und Hausdurchsuchungen möglich macht. Das wirkt auf mich wie eine Maßnahme, um Aktive von ihrem Einsatz für den Schutz unserer Lebensgrundlagen abzuhalten und andere von entsprechendem Engagement abzuschrecken.

Auch wenn die Mittel der Letzten Generation nicht meine eigenen sind: Das ist auf keinen Fall organisierte Kriminalität wie von gewalttätigen Banden.

Sogar UN-Sonderberichterstatter Michel Forst warnt eindringlich vor einer Kriminalisierung von klimaaktivistisch engagierten Menschen, die er als "environmental defenders" bezeichnet. Er schließt dabei ausdrücklich Menschen ein, die zivilen Ungehorsam als Methode wählen.

Stellen Sie das Verfahren ein
Hannah Stöckl Was ist das für ein Verhalten, Menschen die sich aufopferungsvoll um soziale und ökologische Gerechtigkeit und gierig-leidvollen-kapitalistischen Wirtschaftssystem-Wandel für ein weniger ausbeuterisches, echt-demokratisches und auch anarchistisch-hierarchieloses - und damit GESÜNDERES, FEINFÜHLIGERES, liebevolleres, vielfältigeres LEBEN und Gesellschaftsformen passend für ALLE fordern; ihrer Rechte zu berauben?!!

Ihr könnt das Recht so auslegen wie ihr es wollt, legt es GERECHT AUS. Ihr wisst in euch was das bedeutet. Auch wenn es viele Medien so darstellen und Aktivismus als Klimakleber*innen STIGMATISIEREN und damit HETZE gesellschaftlich AKZEPTABEL machen.
---> !!! Progressive Utopist*innen sind keine Terroristen. Sie sind human und environmental rights defenders, die das Gute, Lebendige, VERLETZLICHE in unser Gesellschaft, das moralische am Leben erhalten und ausdehnen wollen, gegen die mächtige Kooperation von profitgierigen Oligarchen und leider vielerorts, Regierenden.

Ihr als Menschen im Richtenden-Amt habt die Verantwortung über Leben und freier Bewegung von Individuen, oder sie in den Knast zu stecken und sie leiden zu lassen (Rückfallrate, traumatisierende Probleme in Gefängnissen, unethisch gefangene wie J. Assange). Lasst die Grundrechte am Leben und menschenrechts und umweltrechts- Verteidigerinnen in Freiheit und weiter ihr Herzblut ins Wohl der 99% stecken!! Auch in das eure. Sperrt sie nicht ein! Kriminalisiert sie nicht! Das ist gefährlich. Nie wieder!!! Und fängt nicht so fatal RECHTSWIDRIG gegen Grundrechte damit an!!! - vereinigungsfreiheit, versammlungsfreiheit!

!! Stoppt Stigmatisierung und Verhetzung von environmental justice defendern!!!
Hendrik Pörtner Wenn das Engagement für die Umsetzung von Maßnahmen, welche sowohl unser wirtschaftliches, Energie politisches sowohl als auch das sprichtwörtliche Überleben unserer Nation und Bürger sichern soll, als Straftat oder sogar terroristischer Akt bestraft werden soll, dann scheint unserer Rechtsstaat entweder manipulierbar oder von Lobbyisten instrumentalisiert.
Streik und Meinungsäußerung ist essentieller Bestandteil einer Demokratie und solange bei den Aktionen keine Leben oder die Freiheit anderer direkt gefährdet wird ist Protest legal. Während der wissenschaftliche Konsens über die Gefahr der Klimakrise allen bekannt ist, werden Menschen, die versuchen den Staat und die Menschen von der Dringlichkeit dieser Erkenntnisse zu überzeugen kriminalsiert.
Was kommt als nächstes, Ächtung von Antifaschismus, von Friedensdemonstrationen, vom Arbeitskampf für bessere Löhne?
Wenn Klimaaktivisten kriminalisiert werden dann ist es ein Grund mehr für Klimaschutz zu stehen und die Freiheit in unserem Land; für freie Meinungsäußerung und eine Zukunft für unsere Kinder!
Edda Schellberg es kann nicht sein, dass Menschen, die sich für die Rettung unseres Klimas, also von uns allen und unseren Kindern, auf völlig friedliche Weise einsetzen, angezeigt und gar verurteilt werden sollen. Das ist weder gerecht noch demokratisch, das ist völlig unverhältnismäßig - auch im Vergleich zu all denen, die die Klima-Aufheizung weiterhin nach Kräften betreiben. Da läuft was vollkommen falsch. Diese Menschen, die nur kurz das Getriebe anhalten (müssen! Sonst merkt ja keiner was) gehören eher für Zivilcourage ausgezeichnet. Es ist eine Katastrophe, dass es solcher Aktionen bedarf, bei denen sich Menschen in Gefahr begeben, um die Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was uns allen blüht, wenn wir das mit dem CO2 Austoss nicht in den Griff bekommen. Besser sollte das Abholzen insbesondere alter, Sauerstoff-produzierender und CO2-bindender Bäume, jedes weitere Fördern und Verbrennen fossiler Brennstoffe, alles was zum Artensterben beiträgt, jede weitere Flächenversiegelung (und noch zig zukunftsgefährdende Aktivitäten mehr - sie sind alle bekannt) unter Strafe gestellt werden. DAS wäre hilfreich!