Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
nur für die StA sichtbar
die letzte Generation demonstriert friedlich und gewaltfrei für unsere Umwelt. Sie erinnert die Regierung an ihre im Grundgesetz verankerte Pflicht, den Klimaschutz voranzutreiben und sich an die eigenen Ziele zu halten. Dabei sind sie körperlichen Angriffen und teils sogar Polizeigewalt ausgesetzt. Diese Menschen opfern sich für uns alle, die wir zu bequem sind zu handeln.
Auch andere Demonstranten haben in den letzten Monaten in großer Zahl Straßen blockiert, großflächig und gefährdend verschmutzt, dabei sogar Menschenleben gefährdet. Sie haben die Pressefreiheit unterdrückt. Das geschah ausschließlich zu ihrem eigenen Vorteil. Dennoch wird in diesen Fällen keine Anklage wegen organisierten Verbrechens geprüft.
Ich bitte Sie darum, von der Anklage Abstand zu nehmen.
Josephine Kaiser hiermit möchte ich gerne zur Frage stellen, ob die "Letzte Generation vor den Kipppunkten" und weitere aktivistische Gruppen eine kriminelle Vereinigung bilden, Stellung beziehen.
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keinen Zweifel mehr, dass der Klimawandel für die Zukunft lebensbedrohliche Folgen haben wird. Das Pariser Klimaabkommen 1,5 Grad ist lediglich ein ethischer Kompromiss, der bereits Opfer und Tote in Kauf nimmt. Gleichwohl ist es so, dass wir bereits über das 1,5 Grad Ziel bekommen sind. Trotzdem handelt die deutsche Politik zu wenig. Ziviler Ungehorsam muss dann in einer Demokratie möglich sein, wenn er das Wohl aller im Blick hat. Diese 5 angeklagten Menschen hatten das Wohl aller im Blick! Deswegen plädiere ich dafür Gerechtigkeit walten zu lassen und Firmen und politische Fehlentscheidungen zu überprüfen und zu verurteilen, anstelle Menschen, die sich statt für das Kapital für das Leben vieler einsetzen! Dieser Mut und dieser Aktivismus sollte ein Zeichen sein, statt eine Straftat. Deswegen bitte ich Sie aufrichtig, den Fall genauestens zu prüfen und die Ausmaße der kommenden Katastrophe gegen den nun entstandenen Schaden abzuwiegen. Hier wurde Leben für die Zukunft gerettet.
Kurt Walter ich bin Polizeibeamter im Ruhestand und habe 1977 meinen Diensteid auf das Grundgesetz, unsere Verfassung, geschworen. Genau wie damals respektiere ich unser Grundgesetz als das Fundament unseres demokratischen Zusammenlebens in Deutschland. Umso schwerer fällt es mir, wenn der mir, während meiner aktiven Dienstzeit, weisungsbefugte "Herr des Verfahrens" jetzt mit gezielter Willkür, Gewalt und offensichtlichem Machtmissbrauch gegen Menschen vorgeht, die friedlich, gewaltfrei und zutiefst demokratisch für Klimaschutz kämpfen. Diese Menschen, die sich durch ihr zutiefst demokratisches Tun, Anfeindungen bis hin zu körperlichen Schädigungen aussetzen, um unser Land und unsere Verfassung zu schützen, diese Menschen, Menschen der organisierten Kriminalität und mafiösen und gewaltbereiten Strukturen gleichzusetzen und zu verfolgen, bedeutet für mich, dass ich mich diesen Repressionen entgegenstellen möchte und auch entgegenstellen muss. Jedes "Weiter So" bedeutet unendliches Leid für alle Menschen und unendlich hohe Kosten. Jedes wirkliche Handeln für wahren Klimaschutz bedeutet Kosteneinsparung und besseres Leben für uns Alle.
Schämen sie sich für ihr Verhalten und entscheiden sie sich für das Überleben und für unser Grundgesetz. Lehnen sie weitere undemokratische Repressionen gegen diese Menschen ab.
Ingo Steins, Diplom-Sozialpädagoge und Diakon ich bin 60 Jahre alt, habe drei Kinder und zwei Enkelkinder. Als Diplom-Sozialpädagoge und Diakon habe ich mich mein Leben lang so gut wie möglich für Menschen und Umweltschutz engagiert. Wir befinden uns leider inzwischen in einer Notfallsituation. Ich bin überzeugt, dass es höchste Zeit ist, mit allen zur Verfügung stehenden friedlichen Mitteln die deutsche Regierung dazu zu bringen, das zu tun, wozu sie sich schon längst verpflichtet hat, um die Katastrophe zu verhindern auf die wir uns zu bewegen. Die Zukunft wird zeigen, dass wir allen Menschen dankbar sein müssen, die jetzt die unangenehme Aufgabe übernommen haben, uns alle vor der Gefahr zu warnen. Die Mittel zu denen Menschen greifen müssen, um andere Menschen davor zu warnen, dass sie in Gefahr sind, müssen so deutlich wie eben nötig sein. Wer nicht warnt, nicht alles tut um andere auf eine Gefahr hin zu weisen begeht eine Unterlassung der notwendigen Warnung. Die Unterlassung sollte bestraft werden. Alle Fachleute die in Deutschland die Klimafakten kennen und nicht alles tun um ihre Mitmenschen zu warnen sollten angeklagt und bestraft werden. Die Klimaaktivisten der letzten Generation müssten Lob, Orden und Denkmäler für ihr Engagement bekommen. Freispruch ist zu wenig. Danken wir diesen mutigen Menschen für ihren selbst losen altruistischen Einsatz für unser aller Wohl und Zukunft.