Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen.
Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:Name | Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft |
---|---|
Michael Cieslik | Mir sind insbesondere folgende Aktionsformen der Letzten Generation bekannt: 1) Flüssigkeiten auf hinter Glas geschützte Kunstwerke, zur ERINNERUNG daran, welcher Schaden entstehen würde, wenn wir nicht schnell und wirksam handeln würden, 2) Festkleben oder Sitzen auf stark befahrenen Straßen, um daran zu ERINNERN, dass wir nicht weiter den Lügen der Automobilindustrie glauben schenken, dass die Fahrzeuge okay seien. Tatsächlich gab es mit dem Dieselskandal bewusste Manipulationen der Messungen der Schadstoff und CO2 Emissionen. Wir müssen vom motorisierten Individualverkehr zurück gehen. Darin unterstütze ich die letzte Generation in vollem Maße. 3) Besprühen von Luxus-Orten wie einer Hotellobby auf Sylt. Diese Maßnahme ERINNERT daran, dass insbesondere Menschen, die in Luxus leben, einen großen CO2-Fussabdruck hinterlassen, der teilweise den Durchschnittlichen um das 1000-fache übersteigt. 4) Vereinzelt Eingriff in den Flugverkehr durch besprühen von Privatjets mit abwaschbarer Farbe bzw. Personen auf der Flugbahn. Alle Formen des Zivilen Ungehorsams sind nach meinem Wissen ohne aktive körperliche Gewalt gegen Personen oder nachhaltige irreparable Zerstörung von Gegenständen geschehen. Ebenso ist nicht grob fahrlässig gehandelt worden, so dass mit einem Schaden zu rechnen wäre. Alle Aktionen waren wohl bedacht und sorgfältig ausgewählt. Daher kann die Letzte Generation nicht als terroristische Vereinigung behandelt oder bestraft werden. Heute haben wir bereits +1.5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter global, gemessen, gemittelt über 12 Monate erreicht. Das Paris Agreement ist damit nur deshalb noch nicht verletzt, weil die gemittelten Werte über einen längeren Zeitraum als 12 Monate die 1.5-Grad-Grenze dauerhaft überschreiten müssen. Wir werden es mit KEINER Maßnahme als Gesamtgesellschaft aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Industrie und Politik schaffen, diese Grenze zu unterschreiten. Somit sind diese und weitere Aufklärungskampagnen mehr als gerechtfertig und müssen vom Staat belohnt statt sanktioniert werden. Denn die Letzte Generation hat als Bewegung mehr in den letzten Jahren ins Bewusstsein gerufen, als der Rest der Gesellschaft in den 40 Jahren zuvor. |
Anton Richter | Die Diskrepanz zwischen öffentlicher Debatte und dem seit Jahrzehnten herrschenden weltweiten wissenschaftlichen Konsens bezüglich der Klimakatastrophe, ihren Ursachen, den Folgen und den möglichen Auswegen könnte größer nicht sein. Schon vor einigen Monaten haben über 80 Juraprofessor:inen, die spezialisiert sind auf das Verfassungs- und Völkerrecht, eine offene Stellungnahme an die Bundesregierung unterzeichnet, in der sie letztere dazu auffordern, eine völkerrechts- und verfassungskonforme Klimapolitik zu betreiben. Wenn Sie irgendwo eine kriminelle Vereingung ausmachen wollen, ermitteln Sie gegen die Bundesregierung, Shell, BP, Total Energies, RWE, Exxon Mobil und co. Da werden Sie eher fündig und tun auch noch der Allgemeinheit einen großen Dienst. Andernfalls machen Sie sich zu Handlangern derer, die wissentlich und einzig aus Geld- und Machtgier die empfindlichen Ökosysteme zerstören, auf die alle Menschen zum Überleben angewiesen sind. Ja, auch Sie! Bitte machen Sie sich das für einen Moment bewusst, bevor Sie wieder die Scheuklappen ihres Strafgesetzbuches aufsetzen um zu verdrängen, was eigentlich richtig wäre in einer Situation, die einzigartig in der Geschichte der Menschheit ist, aufgrund der größten je dagewesen existenziellen Bedrohung für die Menschheit. Wenn Sie sich seriös verhalten wollen, befassen Sie sich mit den Fakten der Klimakatastrophe und überdenken dann ihr Handeln. Sie schaffen das! Ich glaube fest an Sie! Sie sind gebildet und haben Zugang zu allen relevanten Informationen. Bitte ignorieren Sie die Fakten nicht. Ihre Kinder und Enkel werden es ihnen danken. |
nur für die StA sichtbar | Identische Protestaktion und unterschiedliche Behandlung durch die Behörden! ich wende mich heute an Sie, um auf eine Besorgnis erregende Diskrepanz in der Behandlung derselben Protestaktionen aufmerksam zu machen. Es geht um die jüngsten Ereignisse, bei denen Landwirte Straßenblockaden in Ihrem Bundesland Brandenburg durchführten und dabei mehrere Autounfälle verursachten, die zu Verletzungen von Menschen führten, die anschließend ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Die letzte Generation hat schon vor diesen von Landwirten verursachten Unfällen erklärt, Straßenblockaden nicht mehr als Protestform einsetzen zu wollen Menschen der Letzten Generation drücken ihre Ängste und Sorgen bezüglich der Zukunft der Menschheit aus. Dies geschah oft in Form von Straßenblockaden, da andere, weniger provokante Formen des Protests für Klimagerechtigkeit in den letzten Jahrzehnten aus Sicht der Protestierenden und der Wissenschaft zu keinen ausreichenden Ergebnissen geführt haben. Diese Menschen wollen die Verantwortlichen wachrütteln und dazu bewegen, endlich Maßnahmen umzusetzen, die wissenschaftlich als notwendig für das Überleben der Menschheit erachtet werden und von denen die Einflussreichen seit Jahrzehnten genau wissen, dass sie sie umsetzen müssen. Allerdings fehlt den jungen Menschen das demographische Gewicht der Wählerstimmen. Die protestierenden, meist jungen Menschen, fühlen sich als hilflose Opfer des Nichthandeln der Mächtigen. Was mich jedoch besonders besorgt, ist die unterschiedliche Behandlung von Protestaktionen seitens der Behörden und der Öffentlichkeit. Während die Forderungen der Landwirte von der Legislative umgesetzt wurden und keine, jedenfalls in der Öffentlichkeit bekannten rechtlichen Konsequenzen für die Landwirte folgten, wurden Menschen der letzten Generation, die sich davor an ähnlichen Aktionen beteiligten, massiv kriminalisiert und in Präventivhaft genommen. Der Umstand, dass die Legislative offensichtlich in diesem Zusammenhang nicht mit gleichen Maßstäben misst, ist äußerst beunruhigend. Wir bitten Sie die massive mediale Vorverurteilung der Menschen der letzten Generation zu berücksichtigen, die nicht nur kriminalisiert, sondern sogar Terroristen gleichgesetzt wurden. Außerdem lassen sich die derzeit protestierenden Landwirte mit aggressiven Straßenblockaden - mit Galgen - von rein monetären Interessen leiten, während die Menschen der letzten Generation sich für das Gemeinwohl einsetzen. Ich bitte Sie keine Anklage zu erheben bzw. diese mutigen Menschen freizusprechen. |
Gerhard Ruhlich | ich finde es total absurd, dass Menschen die aktiv sind unser Klima, die Umwelt und somit unser Leben auf der Erde zu retten verurteilt werden sollen, und jene Verursacher der Umweltverschmutzung ungestraft davon kommen sollen! |