Es sind bereits
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Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Amrei Martini Den friedlichen Protest einer jungen Generation zu kriminalisieren kann nicht der richtige Weg sein! Unser Grundgesetz gibt uns das Recht uns friedlich zu versammeln, auch ziviler Ungehorsam ist laut Artikel 20 GG erlaubt. Unsere Regierung hält sich nicht an vereinbarte Klimaziele und zerstört mit ihrer Politik weiter die Lebensgrundlage von uns allen. Dabei verpflichtet das Grundgesetz die Regierung, die Lebensgrundlagen für die zukünftigen Generationen zu erhalten. Dieser Verpflichtung kommt sie nicht nach. Und gleichzeitig bricht sie alle von ihr selbst geschlossenen Klimaschutzverträge. Die Letzte Generation ist keine kriminielle Vereinigung. Es sind verzweifelte (junge) Menschen die sich Gehör verschaffen wollen, die einem Thema Nachdruck verleihen wollen, das so drängend und wichtig ist wie kein zweites. Selbst das BVerfG hat der Regierung schon bescheinigt, dass ihr Klimapolitik nicht rechtens ist. Nicht diejenigen, die auf einen Missstand hinweisen, sind kriminell, sondern diejenigen die es verursachen. Sorgen Sie dafür, dass eine Paragraph, der eingeführt wurde, um organisierte Kriminalität zu bekämpfen, nicht dazu genutzt wird, die Demokratie zu untergraben.
Linda Becker die Proteste der Letzten Generation vor den Kipppunkten richten sich an die Bundesregierung. Sie machen darauf aufmerksam, dass gerade das Völkerrecht gebrochen wird, da es nicht ausreichende Bemühungen gibt das Parisabkommen einzuhalten. Die Bundesregierung kommt dem Grundgesetzt Artikel 20 a nicht nach, demnach ist sie verpflichtet auch das Leben zukünftiger Generationen zu schützen. Und sie hält sich nicht an ihr eigenes Klimagesetzt, ohne, dass das irgendwelche Folgen für die Minister hat.
Da diese Vergehen unsere Lebensgrundlagen zerstören, das bedeutet u.a, dass die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln nicht mehr gewährleistet werden. Das ist also KEIN Kavaliersdelikt, sondern es geht ums Überleben. Es ist ein Notfall. Auf diesen Notfall wurde den letzten Jahrzehnten von Wissenschafler:innen und Menschen aus der Zivilgesellschaft hingewiesen, allerdings ohne Gehör zu finden.
In dieser Notsituaion ist Ziviler Widerstand ein probates Mittel um unignorierbar auf Missstände hinzuweisen, und Leid abzuwenden.
Dass jetzt diese Menschen mit dem Mafia-Paragrafen §129 kriminalisiert werden, halte ich für sehr gefährlich für unsere demokratische Ordnung. Diese Menschen setzten sich ja für das Gemeinwohl und Überleben von uns allen ein, und bereichern sich nicht, oder haben andere egoistische Motive.
Ich kann auch nicht verstehen, dass willkürlich ausgewählte Menschen stellvertretend für eine Gruppe angeklagt werden können. So ein Vorgehen habe hier in unserem Rechtsstaat nicht für möglich gehalten.Deutschland ist im Ranking der UN Menschenrechtskonvention abgestuft worden, auf Grund des unverhältnismässigen Umgang mit Klimaschützer:innen. Aus diesen Gründen bitte Sie inständig von dieser Anklage abzusehen.
Hendrik Marx-Altkuckatz bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Überlegung das eigentliche Thema, für dass die Mitglieder der letzten Generation einstehen. Es ist wissenschaftlich mehrfach belegt (vgl. bspw. Klimaberichte der United Nations), dass die Welt in Richtung von irreversiblen Veränderung der Umwelt läuft. Gleichermaßen sind die derzeitigen internationalen, EU-weiten und auch im Spezifischen deutsche Bestrebungen nicht ausreichend, um ernsthaft gegen eine drohende Klimakatastrophe gegenzusteuern. Jegliche Aktionen, die auf diesen Misstand aufmerksam machen, sollten mit entsprechendem Auge betrachtet werden.

Das soll nicht bedeuten, dass pauschal der Zweck die Mittel heiligt, sondern vielmehr, dass es beängstigend sein sollte, dass junge Menschen das Gefühl haben, zu solch drastischen Mitteln greifen zu müssen, damit eine Veränderung angestoßen wird. Die Kapazitäten unseres Rechtsstaats wären an dieser Stelle daher absolut falsch eingesetzt.

Ich denke, dass Sie wissen, welche Entscheidung die richtige ist, wenn Sie sich vorstellen, welche Zukunft den künftigen Generationen bevorsteht. Ich selbst habe eine junge Tochter und würde es mir daher nicht verzeihen, diese Stellungnahme hier nicht zu schreiben, auch wenn die Auswirkung vermutlich sehr klein sind.
Otto Heinrich Bei Gesetzesverstößen und Straftaten sind die Täter zu bestrafen. Unabhängig vom Stand und Beruf, Egal ob Schüler, Bauer oder Politiker. Politisch aktive Jugend muss aktiv in die praktische Politik einbezogen werden. Eine Kriminalisierung ganzer Gruppen halte ich für ein höchst bedenkliches Staatsversagen, welches die Polarisierung fördert, und die Gesellschaft weiter spaltet.