Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Theo Gummersbach Die Kriminalisierung von Menschen die für Gerechtigkeit einstehen, halte ich für falsch.
Wolfgang Wollek Wenn sich Menschen unterschiedlichsten Alters aus nahezu allen Gesellschaftsschichten aktiv, uneigennützig und mit großem persönlichem Engagement gegen die wider besseren Wissens voranschreitende Vernichtung unser aller Lebensgrundlagen einsetzen, kann niemand ehrlicherweise darin etwas Kriminelles entdecken. Ich sehe es im Gegenteil so, dass der Zusammenschluss o. g. Menschen in der Organisation Letzte Generation bewusst kriminalisiert werden soll, um diese gewaltfreie Gruppe und ihre für manche unbequemen Meinungen zu unterdrücken. Die Letzte Generation ist nicht im Geringsten eine kriminelle Vereinigung und es kann keine Gründe für deren Verbot geben.
Johannes Kaiser Es ist mir völlig unverständlich, warum junge Menschen, die sich idealistisch und uneigennützig für den Stop des Klimawandels einsetzen, kriminalisiert werden, während Bauern, die mit Gewalt für eigennützige, egoistische Straßen und Autobahnen blockieren, toleriert und nicht angeklagt werden. Eine erstaunliche Ungleichbehandlung
Lorenz Wilms ich halte ihre Anschuldigen gegenüber Mitglieder*innen der Letzten Generation, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben, für nicht legitim. Diese Gruppe ist eine der wenigen Gruppen in Deutschland, welche die Wahrheit über die uns bevorstehende Klimakatastrophe ausspricht und im Sinne aller Bewohner*innen dieser Erde auf sie aufmerksam macht. Dabei ist die Begehung gewisser Straftaten nicht das Ziel, sondern ein wohlüberlegtes Mittel dieser Gruppe, welches ausschließlich im friedlichen Rahmen angewendet wird.
Ich will mir nicht ausmahlen, was es bedeuten würde, wenn diese politischen, aber friedlichen Taten mithilfe dieses unpassenden Gesetzesparagraphen unterbunden würden. Für mich wirkt diese Anklage ebenso politisch motiviert wie das Handeln der Gruppe "Letzte Generation": mir scheint, dass der Mehrheit unliebsamer Protest, welcher uns allen die Dringlichkeit der Handlungspflicht und das Unzureichen bisheriger Maßnahmen aufzeigt, mithilfe dieser Anklage unterbunden werden soll. Dabei ist es die Pflicht der Bürger*innen auf Fehlverhalten ihrer Regierung hinzuweisen, auch durch Mittel, die rechtlich unter Strafe stehen.
Weiterhin sollten Sie beachten, dass zahlreiche Rechtsexpert*innen §129 StGB in seiner jetzigen Form als verfassungswidrig einschätzen. Denn mithilfe dieses Paragrafen ließen sich auch andere politische Gruppen anklagen, welche ebenso friedlich für ähnliche oder andere Themen kämpfen. Das erhärtet meiner Meinung nach den Verdacht, mit ihrer Anklage solle eine wichtige politische Protestbewegung, die jeder Staat im richtigen Moment braucht, ausgebremst und ihre Effektivität damit verhindert werden.
Es gibt viele weitere Argumente. Ich bitte Sie allerdings: lassen sie die "Letzte Generation" sprechen, nur so kann unser verglecihsweise funktionale Rechtsstaat weiter existieren.