Es sind bereits
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Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Martina Winter Jeder gute Katastrophenfilm beginnt mit Wissenschaftlern, die ignoriert werden. Aber was erwarten wir vom Fortgang des Films?
Ich erwarte nicht, dass der verzweifelte Nasa-Klimawissenschaftler aufgrund von Repressionen aufgibt und sagt "I'm grateful we tried. Man, oh, man, did we try." ((Zitat Peter Kalmus)).
Ich erwarte, dass der Gründer des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung endlich von allen Menschen in verantwortungsvollen Positionen gehört wird, wenn er sagt: "Ich sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt" ((Zitat aus 2019)). Schellnhuber trägt das Wissen schon viele Jahre auf den Schultern, dass es politisch so nicht reicht, diesen Bus rechtzeitig zu stoppen.

Ich kann unter diesen Umständen beim besten Willen nicht erkennen, wie hierzu gewaltfrei protestierende Menschen, die auf die Einhaltung von Gesetzen und auf das Wachrütteln der Menschen zielen, als "kriminelle Vereinigung" eingestuft werden können.
Ulrich Eickhoff mit Besorgnis habe ich von Ihren Ermittlungen gegen die Organisation "Die letzte Generation" wegen "Bildung einer kriminellen Vereinigung" erfahren und möchte Sie bitten diese einzustellen, bzw. positiv für die Beschuldigten zu bescheiden.

Selbstverständlich maße ich es mir nicht an, Ihre Arbeit zu beurteilen. Ebenso möchte ich klar stellen, dass ich mit Aktionen genannter Organisation nicht immer einverstanden bin. Jedoch erscheint mir der Tabestand "Bildung einer kriminellen Vereinigung" außerhalb jeglichen Verhältnisses für die Aktionen, Äusserungen und Taten der Mitglieder der Organisation zu sein.

Gerne stehe ich zur Verfügung, diese Bitte auch persönlich vorzutragen.
Annika Schürer hiermit möchte ich mich ausdrücklich gegen eine Kriminalisierung der Straßenblockaden von Aktivisten der letzten Generation aussprechen.
Die Straßenblockaden sollen Aufmerksamkeit auf ein gesellschaftlich und politisch immer noch viel zu wenig ernstgenommenes Thema lenken, die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels jetzt und in Zukunft sind wissenschaftlich weithin anerkannt und belegt, werden jedoch von großen Teilen der Gesellschaft und der Politik schlicht verdrängt und nicht als Anlass zum Handeln wahrgenommen beziehungsweise angesichts des fortschreiten der Zeit längst nicht ausreichend.
Darauf möchte die letzte Generation völlig verständlicherweise hinweisen. Das Mittel der Straßenblockaden wurde gewählt, da viele andere Wege des Protests nach kurzer Zeit nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Niemand kam durch diese Aktionen zu Schaden und es ist steht in keinem Verhältnis, teilnehmende Menschen mit hohen Strafen zu belegen und sogar zu versuchen, sie in eine Ecke mit Terroristen zu stellen und sie zu einer kriminellen Vereinigung zu erklären!
Dies ist völlig absurd. Niemand kommt durch die Aktionen der letzten Generation zu Schaden, der wichtigste Grundsatz der Aktionen der letzten Generation ist die Gewalt Freiheit!
Ganz im Gegenteil zu Straftaten von Terroristen beziehungsweise kriminellen Vereinigungen.
Die Gesellschaft möge bitte aufwachen und begreifen, warum die letzte Generation dies tut, damit sie es nicht mehr tun muss.
Dr. Hendrik Vogt-Nasser ich kann mich gut erinnern, wie mich die Ankündigung dieses Verfahrens ungläubig, getroffen und erschüttert zurückgelassen hat. Mich, Familienvater, Arzt, Psychotherapeut, einen mit vielen Privilegien ausgestatteten Menschen dieser Gesellschaft. Das politisch motivierte Kriminalisieren von Menschen, die sich für den Erhalt einer Lebensgrundlage auf unserem Planeten einsetzen und dabei stets gewaltfrei vorgehen erschüttert mich weiterhin. Es ist Zeit das richtige zu tun und diese absurde Anschuldigung fallen zu lassen und so bestenfalls mit dafür zu sorgen, dass die Politiker:innen sich (endlich) inhaltlich mit der Klimakatastrophe auseinandersetzen, anstatt sich auf die vermeintliche Kriminalität der Aktivist:innen zurückziehen zu können.