Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Dr. med. Thomas Müller-Schwefe Guten Tag, mein Name ist Dr. med. Thomas Müller-Schwefe. Ich habe erfahren, dass Ihre Staatsanwaltschaft gegen fünf engagierte Menschen, die sich für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und der Lebensgrundlagen der Menschheit einsetzen, Anklage wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung erheben will.
Ich bin von der Abartigkeit dieses Vorgehens und der Bösartigkeit gegen die Betroffenen schockiert. Menschen, die keine anderen je verletzt oder persönlich geschädigt haben, die ihr Anliegen mit ausschließlich friedlichen Mitteln zum Ausdruck bringen und dafür selbst, mit zum Teil erheblichen Verletzungen und körperlichen Beeinträchtigungen geschädigt wurden, sollen als kriminelle Vereinigung vergleichbar mit Kriminellen wie Ndrageta, Mafia oder Terrorzellen der IS und ähnlichen behandelt und verfolgt werden.
Das kann nicht wahr sein und erschüttert meinen Glauben an Ihre Demokratiefähigkeit: Demokratie heißt, sich auch mit unangenehmen Meinungen auseinaderzusetzen, solange sie friedlich - aber auch disruptiv - an die Öffentlichkeit getragen werden. Und das nicht mit den Mitteln einer repressiven Staatsgewalt, sondern mit Argumenten und Überzeugung.
Eine Gruppierung, die die Warnungen des Weltklimarates gelesen hat und die Folgen erkennt und lediglich fordert, die Lebensgrundlagen der jetzigen und nächsten Generationen nicht mutwillig und wissentlich zu zerstören,um ein destruktives Wirtschaften weiter aufrecht zu erhalten, tut genau das, was unsere gewählten Volksvertreter*innen geschwören haben, zu tun. Sie legen die Finger in die riesige Wunde einer Gesellschaft, die aus Gier und Unbescheidenheit und mangelnder Solidarität sämtliche Werte einer zukunftsfähigen Gesellschaft verweigert. Sie dafür bestrafen zu wollen bedeutet, die eigene Ehrhaftigkeit und Würde aufzugeben, sich gemein zu machen mit einer Haltung, die ohne Zukunftsverantwortung und Liebe für die Natur, die Lebensgrunfdlagen (z.B. Artenvielfalt!!) und die menscchliche Gemeinschaft auszukommen meint.
Es ist sicher richtig, in den Diskurs zu gehen, ob es die richtigen Wege sind, die die Letzte Generation beschreitet und beschritten hat. Nicht bestreitbar sind die durch die Wissenschaft belegten Forderungen der Letzten Generation.
Ihr Handeln ist weder von wirtschaftlichen oder sonstigen Eigeninteressen geleitet, ihre Mittel sind friedlich und die Forderungen berechtigt.
Sollten Sie zu dem Schluß kommen, trotzdem diese Beschuldigten wegen des Vorwurfs , Teil einer kriminellen Vereinigung zu sein, anzuklagen, können Sie mich gerne als Unterstützer der Letzten Generation mit einbeziehen!
Ich hoffe, dass Sie in Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu dem Schluss kommen, dass es sich bei der Letzten Generation um einen wichtigen Teil unserer Zivilgesellschaft handelt, der ein elementares Anliegen dieser Demokratie mit friedlichen Mitteln in die Gesellschaft gebracht hat!
Gabriele Krebs Ich selbst, weiblich, Angestellte, 64 Jahre alt, befürworte die Aktionen der Letzten Generation, weil sie deutlich machen, dass die Welt (Wirtschaft, Mitbürger, Politik usw. ) verändert werden muss. Dies wird als lästig, behindernd usw. empfunden weil eigentlich niemand eine Veränderung will, die seine persönliche Situation evt. unangenehm belasten könnte und mit Konsum- und Komfortveränderungen einhergehen.
Die Kriminalisierung ist sehr einfach, um sich die Letzte Generation "vom Hals zu schaffen" und eine Bestätigung dafür zu bekommen,dass man sie nicht nur ignonieren kann sondern sogar muss, weil sie ja kriminell sind.
Ich fordere Sie daher auf, die Anklage, die mir sehr konstruiert erscheint, nicht zu erheben. Falls Sie es doch tun, wird mein Vertrauen in unsere Gesellschaft wieder einmal sehr erschüttert.
Christiane Peters Wenn Menschen, die sich Sorgen um die Zukunft und das Weiterleben können auf unserer Erde machen, sich zusammen tun und friedlich angemeldet unter Beachtung von Sicherheitsvorkehrungen demonstrieren ( keine Bedrohungen mit Galgen herumtragen, keine lautstarken angsteinflössenden
"Spaziergänge" an Kurkliniken, Altenheimen, Synagogen vorbei, keine umweltbelastenden Traktorfahrten mit durch unseren Steuergeldern subventionierten Diesel und dadurch verursachten Unfällen) ist das ganz bestimmt keine kriminelle Vereinigung!!!
Es kann nicht mit zweierlei Mass in einem Rechtsstaat bewertet werden! Es ist noch kein Landwirt oder rechter " Spaziergänger " in Vorbeugehaft genommen worden.
Mit sehr empörten Grüßen
Gunnar Wagner Das Ansinnen Klimaaktivisten als kriminelle Vereinigungen einzuordnen und damit quasi mit mafiösen Banden gleichzusetzen ist absurd und entbehrt jeder Verhältnismäßigkeit.

Strafverfolgungsbehörden sollten sich für diesen Versuch der Kriminalisierung bürgerschaftlichem Engagements nicht instrumentalisieren lassen.

Der Rechtsbruch besteht in der Handlungsverweigerung der Regierung zum Thema Klimaschutz.