Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
nur für die StA sichtbar Der Versuch die Letzten Generation als kriminelle Vereinigung einzuordnen ist hochgradig frustrierend! Das Ziel der Letzten Generation ist und war nie die Begehung von Straftaten. Es geht nicht um die Schädigung von Mitmenschen, selbst Gemälde kamen nicht zu schaden. Vielmehr steht die Letzte Generation in einer mutigen Tradition des zivilen Widerstands, dessen Wesen darin besteht eben keine rechtliche Grundlage zu haben. Dieser Regelverstoß ist maßgeblich für diese Protestform, ebenso wie z.B. die Identifizierbarkeit, also das Unterlassen Vermummung usw. Die Kategorisierung von Organisationen gewaltfreien, zivilen Widerstands als kriminelle Vereinigung schwächt die Demokratie in Deutschland. Ziviler Ungehorsam ist eine Form der Beteiligung der Bürger des Staates am politischen Prozess der Willensbildung und Entscheidung und somit schützenswert. Daher wäre die Bewertung der Letzten Generation als kriminelle Vereinigung Demokratieabbau und ein verheerendes Signal an die deutsche Zivilgesellschaft.
Karin Weber Mein Name ist Karin Weber, bin 59 Jahre alt, Pädagogin, Psychotherapeutin, Diabetesberaterin, 27 Jahre verheiratet. Gemeinsam mit meinem Mann, Dr. Michael Weber (Diabetologe), haben wir unserem Deutschland zwei kluge Söhne geboren und sie zu wunderbaren Bürgern erzogen. Sie lieben unser Land mit seiner Natur, unserer Demokratie und der Möglichkeit mitzugestalten. Der eine studiert Jura, der andere Medizin, beide wollen Gutes für unsere Gesellschaft tun. Beide suchen nicht nach dem eigenen Vorteil, sondern nach einem Ort und einer Aufgabe, in der sie sich am wirkungsstärksten einbringen können.
Was soll man tun, wenn die Machtinhaber nicht wirksam genug handeln, nicht das Steuer rumreißen, um den Kipppunkten der Erderwärmung auszuweichen? Wie kann man zeigen, dass es keine Zeit mehr zu verlieren gibt?
Da ist es klug sich zusammenzuschließen, sich zu vereinen, um die verträumten Älteren – UNS -aufzuwecken und sie aufzufordern, die Bedrohung nicht zu verdrängen, sondern sie anzugehen!!
Die Umgangsweisen der Menschen mit den emotional belastenden Informationen zur Bedrohung durch den Klimawandel sind sehr unterschiedlich. Angefangen von Verdrängung, also dass man es nicht emotional an sich ranlässt, es von sich fernhält, weil es zu weh tut; über Leugnung, also dass man behauptet, es gäbe keinen menschengemachten Klimawandel und damit auch keine Notwendigkeit, sein Verhalten zu verändern, bis hin zu Ersatzhandlungen nach dem Motto: Wenn ich nur meinen Müll brav trenne, wird schon alles gut.“
Lässt man sich aber emotional darauf ein, dann erzeugt die Diskrepanz zwischen den übermächtigen Bedrohungen und den völlig unzureichenden politischen Maßnahmen eine Wutkraft, die es auch braucht, um Veränderung zu bewirken. Folgerichtig haben sich die Menschen, die der Klimakatastrophe ins Auge sehen, als „Letzten Generation“ zusammengeschlossen, deren AktivistInnen das in gewaltfreier Form total ehrlich auf die Straße tragen, um uns alle aufzuwecken. Die AktivistInnen nehmen dabei für sich große Strapazen in Kauf, haben viele Nachteile in ihrem Lebensweg und tun das für unser Land, für unseren Planeten!! Sie sind nicht gegen unsere Gesellschaft, sondern für! Da ist die Diskussion ob kriminell oder gar terroristisch absurd und unverhältnismäßig.

Die Jugend wird in der Welt leben müssen, die wir als Elterngeneration mit unserem Konsum egoistisch zugrunde gerichtet haben. Da müssen wir älteren dieser Gesellschaft unsere Schuld bekennen und nicht die verurteilen, die aufzeigen, dass es so nicht weiter gehen kann. Kriminell ist nicht, wer das Problem und den Ausweg aufzeigt, sondern die, die zu wenig tun, um uns vor dem Kollaps zu bewahren! In Artikel GG 20A ist festgeschrieben, dass Leben zu schützen ist. Uns nicht vor dem Klimawandel zu schützen, ist verfassungswidrig. Die 20 Prozent der Reichsten stoßen mehr CO2 aus als die 80 Prozent der anderen, unter anderem die Autoindustrie (BMW und Porsche), die immer noch 80 Prozent Verbrennermotoren verkauft und damit den Klimawandel vorantreibt.

„Fridays for Future“ haben in den vergangenen Jahren Millionen Menschen für ihre Demonstrationen mobilisiert und sogar Politiker dazu gebracht, zu klatschen, wenn Greta Thunberg in den großen Gremien gesprochen hat. Doch Veränderungen am Klimawandel konnte es nicht bewirken, im Gegenteil, die Erderwärmung steigt weiter. Deshalb sei von der Initiative „Letzte Generation“ das Fazit gezogen worden, dass diese Art, auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, gut und wichtig sei, aber nicht ausreichend Veränderung bewirkt, um uns vor dem Erreichen der Kipppunkte zu bewahren. Da braucht es einen Gang höher in der Werkzeugkiste der Demokratie, nämlich den zivilen Ungehorsam,

Wir als Eltern haben tiefen Respekt vor diesen ernsthaften, tiefsinnigen und verantwortungsbewussten meist jungen Menschen entwickelt. Widerstand, Unbequemlichkeiten, persönliche Konsequenzen lassen sie nicht von ihrem Veränderungswillen und Ziel abbringen - für uns alle, für unser Land.

Wir würden alle gerne in Ruhe so weiter machen wie bisher, aber der bereits bestehende Klimawandel erlaubt kein einfaches Weiterso, denn wir rasen auf die Klima-Kipppunkte zu, von denen es dann kein Zurück mehr gibt.


Torsten Jathe Mit diesem Schreiben möchte ich Sie in meinem Namen und auch in dem meiner Kinder bitten die 5 Beschuldigten (Mirjam Herrman, Henning Jeschke, Lukas Popp, Jacob Beyer und Edmund Schultz) der „letzten Generation“ nicht nach §129 StGB anzuklagen.

Für mein Verständnis handelt es sich bei der letzten Generation nicht um eine kriminelle Vereinigung, da sie sich nicht gegründet haben um:

- Sich unrechtmäßig zu bereichern
- Leib und Leben anderer zu gefährden
- Den Rechtsstaat zu stürzen oder in seiner Funktion zu sabotieren

Meines Wissens verfolgen die oben genannten Personen hehre Ziele die sich die Bundesregierung ebenfalls auf die Fahne geschrieben hat.

Die von der letzten Generation gewählten Aktionen sind friedlich und meiner Meinung nach sinnvoll um auf die Versäumnisse der Regierung (sei es Bund, Land oder Kommune) hinzuweisen und die Versprechen der Regierenden einzufordern.
Rainer Hickisch Ich finde es unerträglich, Menschen, die für ihre Zukunft demonstrieren derartig zu diskriminieren. Ich erwarte von Ihnen, dass die jungen Menschen nicht mit diesem Paragraphen belastet werden.