Es sind bereits
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Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
nur für die StA sichtbar Politik und Medien nennen Klimaproteste gern „Terror“. Die Bauernproteste werden dagegen milder beurteilt. Dabei sind sie der Extremismus der Mitte.
Wer mit Treckern kommt, bekommt Recht. Diesen Eindruck bekommt, wer die Nachrichten der letzten Wochen verfolgt hat. Denn der Protest aus der Landwirtschaft zeigte Wirkung, die Bundesregierung lenkte ein. Es gab zwar keine radikale Kehrtwende, aber ein deutliches Entgegenkommen.Eine rote Strohpuppe neben einer gelben und einer grünen vorne an einem Traktor aufgehängt war zu sehen, ein Plakat mit der Botschaft „Klag nicht, kämpf“ ergänzt durch ein Eisernes Kreuz und zwei Schwerter, ebenso wie: „Die Wahrheit siegt“, zusammen mit einem Reichsadler, der in einem Ährenkranz ein Eisernes Kreuz hält. Ein Lastenschlepper zierte ein Transparent mit der Forderung „Asyl­politik stoppen“. Flaggen der gegenwärtigen Reichs­bür­ge­r:in­nen als auch Fahnen der früheren Landvolkbewegung standen im Wind. Der zentrale Feind: Robert Habeck und die Grünen.Die Eskalation des Protestes in Biberach vor wenigen Wochen ist ein weiteres Resultat einer Eskalation des Diskurses. Ein massives Auftreten der Protestierenden verhinderte den traditionellen Politischen Aschermittwoch der Grünen.Ein aggressives Auftreten hat Anfang des Jahres verhindert, dass eine Fähre, mit der Habeck nach einem privaten Ausflug in Schlüttsiel ankam, anlegen konnte. Protestierende wollten in dem schleswig-holsteinischen Hafenort einen spontanen „Bürgerdialog“ mit dem Bundeswirtschaftsminister. Zu diesem „Dialog“ hatte die Telegram-Gruppe „Landvolk schafft Verbindung“ mobilisiert.Denn trotz massiven Behinderungen und illegalen Blockaden spricht niemand von Bauern-Terrorist:innen oder von „krimineller Vereinigung-Bauern. Die gänzlich andere Reaktion auf Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen wie von der Letzten Generation und ihren Aktionen dürfte auch darauf beruhen, dass das Bestehende, die Besitzzustände neu gedacht und ein wenig neu verteilt werden sollen. Ein No-Go für viele.Die Zurückhaltung der Polizei bei den Protesten und deren Bewertung sollte auch nicht allein einer Taktik oder Überforderung zugeschrieben werden. Eine Konsequenz hat sie aber schon: die Radikalisierung des Protests.Vor wenigen Tagen haben Bauern eine große Menge Gülle und Mist als Blockade auf die B5 bei Wustermark gekippt. Die Folge waren drei Unfälle und fünf Verletzte. „Aktuell verhält sich die Schärfe der politischen und staatlichen Reaktionen umgekehrt proportional zur Gefährlichkeit einer Protestbewegung“ kommentiere Luisa Neubauer bei X. Die aggressivsten Bauernproteste würden am „meisten Nachsicht“ ernten, so die Aktivisten von Fridays for Future. Eine Nachsicht, die eben auch rechte Ressentiments wie die Etablierten-Vorrechte schürt. ( Quelle TAZ vom 07.03.2024)
Diese Meinung kann ich nur unterstützen , angesichts dieser Ereignisse und der Tatsache das der friedliche Klimaprotest der Letzen Generation uneigennützig ist , ist es absurd die Mitglieder der Letzen Generation wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung anzuklagen.
gerhard Zarbock dass unsere Regierung immer noch Fossile Energien subventioniert und ausbaut, das ohnehin unzureichende Klimaschutzgesetz aushöhlt, die Bevölkerung in falscher Sicherheit wiegt, das Verfassungsgerichtsurteil von 2021 und das Pariser Klimaabkommen von 2015 ignoriert - das ist es, was auf die Anklagebank gehört!
Dass Menschen, die versuchen, die Regierung zu bewegen, wieder in die Legalität der Verfassung und des Völkerrechts zurückzukehren, jetzt nach Paragraf 129 als kriminelle Vereinigung verklagt werden, ist eine Täter-Opfer-Umkehr, die sich zutiefst ungerecht anfühlt.
Prof. Dr. Joachim Hüffmeier Ermittlungen und eine Anklageerhebung gegen Mitglieder der letzten Generation wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung (§129 StGB) sind unverhältnismäßig - das kann ich selbst als juristischer Laie erkennen.

Vielmehr ist es so, dass die jahrzehntelange weitgehende Untätigkeit des Staates, seiner Institutionen und Mandatsträger mittlerweile eine Zwangslage verursacht hat, in der sich eigentlich alle Menschen massiv für den Klimaschutz einsetzen müssten. Dass das aber aktuell immer noch die wenigsten aktiv tun und dass mancher Einsatz gar keine Aussicht auf Erfolg oder Effekte hat, hat die Mitglieder der letzten Generation in eine Lage gebracht, in der sie zu drastischen Mitteln gegriffen haben (und ich heiße keine Straftaten gut).

Jetzt aber zum Punkt: Die Mitglieder haben zwar teilweise Straftaten begangen, aber sie haben - anders als Mitglieder wirklicher krimineller Vereinigungen - zu keinem Zeitpunkt gehandelt, um Andere zu schädigen, sich selbst Vorteile zu verschaffen oder sich zu bereichern. Sie haben auch zu keinem Zeitpunkt versucht, sich der Strafverfolgung zu entziehen. Sehen Sie deswegen bitte davon ab, Mitglieder der letzten Generation mit dieser unverhältnismäßigen Anklage zu belasten.

Die Aktionen von Mitgliedern der letzten Generation sind Taten von idealistischen, aber - zu Recht angesichts der weitgehenden Untätigkeit unseres Staates - verzweifelten Mitmenschen, die versucht haben, im Sinne unseres Gemeinwesens und unserer Demokratie zu handeln.

Ich danke Ihnen für die Beachtung meiner Eingabe und würde mich sehr freuen, wenn Sie sie berücksichtigen un in ihrem Geist entscheiden würden.
Christian Brüning wir befinden uns mitten in der wahrscheinlich größten Katastrophe, der sich die Menschheit je hat stellen müssen. Um dieser Katastrophe angemessen zu begegnen, wird sich unsere Art des Wirtschaftens und damit zwangsläufig auch unsere gesamte Lebensweise ändern müssen. Dieser dringend notwendige Wandel stellt nicht nur den gesellschaftliche Status Quo in Frage, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die schon jetzt extreme (teils obszöne) soziale Ungerechtigkeit, sowohl auf nationaler als auch (und stärker noch) internationaler Ebene.

Die Aktivisten*innen der Letzten Generation sind Streiter für den aufgeklärten, zukunftsgerechten und verantwortungsvollen Wandel unserer Gesellschaft, sie verteidigen das Gemeinwohl der Vielen gegen die nachweislich schädlichen Interessen einzelner (Lobby-)Gruppen.

Ich bin juristisch in keiner Weise bewandert, aber mein Gerechtigkeitsempfinden kann unmöglich die Letzte Generation, ihre gewaltfreien Aktionen und ihr wichtiges Anliegen mit den Handlungen und Zielen einer kriminellen Organisation in Verbindung bringen.

Eine gerechte Justiz muss immer auch die größeren Zusammenhänge mit in den Blick nehmen und darf sich nicht im juristischen Kleingedruckten verlieren.

Hiermit fordere ich sie nachdrücklich dazu auf, mit Weitblick zu handeln und ihrer wichtigen gesellschaftliche Aufgabe mit Klugheit und Verantwortung nachzukommen!