Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
GERRIT KOCH Meiner Meinung nach ist der Vorwurf de kriminellen Vereinigung absurd. Es ist schön, dass Menschen ihrer Verzweiflung die Stirn bieten durch sich zusammenzuschliessen, ein bio-psychosozialer reflex, der sehr gesund ist auf individuellem aber auch gesellschaftlichem Niveau. Wir werden alle gesünder davon.
Dr. Elmar Liese die tatbestandlichen Voraussetzungen von § 129 StGB liegen ersichtlich nicht vor. Eine Anklageerhebung erscheint vor diesem Hintergrund als nicht vertretbar. Die Ziele der Beschuldigten stimmen mit denen einer kriminellen Vereinigung in keiner Weise überein. Vor diesem Hintergrund ist insbesondere der Vorsatz weder zu unterstellen, noch nachzuweisen. Der Tatbestand erfordert zudem eine besondere kriminelle Energie und Gefährlichkeit, die von der Vereinigung ausgehen muss. Das ist ersichtlich nicht der Fall. Schließlich fehlen die innerorganisatorischen Strukturen einer solchen Vereinigung. Diese Mängel am Tatbestand drängt sich geradezu auf, sodass eine Anklageerhebung als rein politisch betrachtet werden müsste. Auch, wenn das in vielen Bereichen leider ganz offen erfolgt, so hat die Weisungsbefugnis Ihnen gegenüber ihre Grenzen. Insofern bleibt zu hoffen, hier auf Staatsanwälte zu treffen, die sich nicht gleich beugen, sondern vielmehr Rückgrat zeigen.
Marita Jansen Ich bin 67 Jahre alt.Vor 52 Jahren las ich das erste Mal wissenschaftliche Berichte zur Entwicklung des Klimas.Seitdem versuchte ich mein Leben nachhaltig zu gestalten.Ich erlebte, dass das auch Andere versuchten.Ich erlebte auch,dass Menschen der Konditionierung durch z.B. der Werbung nichts entgegensetzen konnten und ihre Sicherheit im " haben wollen", im Anhäufung von Material und Geld suchen,egal was es für diesen wunderbaren Planeten bedeutet.Soviel Gewalt und Kriege, auch im Interesse von Industrien,die die Ressourcen der Erde besitzen wollen. Das ist schwer zu ertragen.Jeder Mensch will leben und braucht die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse.Eins davon ist das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz. Bei aller Kritik an meinem Land hatte ich immer das Gefühl in einem freien und sicherem Land zu leben.Ich fand wir haben eine der besten Demokratien. Es ist schwer auszuhalten wie Populisten und andere Kräfte diese Demokratie belasten.Deshalb bitte ich Sie aus Liebe zu unserer Art zu leben,weiter für die Sicherheit zu sorgen indem Sie den Paragraphen 129 nicht auf Menschen anwenden die unsere Zukunft auf diesem Planeten im Blick haben.Lassen Sie die Freiheit sich zu versammeln und seinen Willen kund zu tun nicht sterben. Untergraben Sie nicht das Gefühl dass wir bei aller Kritik den Umständen im Land gegenüber dennoch in einer freien und demokratischen Welt leben. Stützen Sie die Demokratie indem Sie einen Unterschied machen. Bleiben Sie eine Säule der Freiheit.
Heike Winter ich bin 63 Jahre alt und habe im Laufe meines Lebens aus Unwissenheit so einige Klimasünden begangen, die jetzt unser aller Zukunft belasten. Das bedauere ich persönlich, ist aber nicht mehr zu ändern. Zu lange wurde auch in den Medien das Thema Klimawandel kleingeredet.
Mit Entsetzen muß ich jetzt über ihre Einstufung von Klimaaktivisten als kriminelle Vereinigung lesen. Kriminelle - das sind für mich Personen oder organisierte Banden, die zum Zwecke persönlicher Bereicherung der Allgemeinheit oder einzelnen Personen wirtschaftlichen oder persönlichen Schaden zufügen.
Die Klima-Aktivisten versuchen durch ihre Aktionen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf unser aller Grundrecht auf eine intakte Umwelt zu lenken. Das das Thema Klimawandel jetzt auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird, haben wir auch mit den Klima-Aktivisten der letzten Generation zu verdanken. Dafür gebührt ihnen unser Dank und Lob. Sie jetzt zu kriminalisieren erinnert mich frappant an die sechziger Jahre, als linke Studenten und Aktivisten immer weiter kriminalisiert wurden bis wir zum Schluß echte Terroristen vor uns hatten.
Das das Thema Bekämpfung des Klimawandels immer noch so langsam vorangeht, ist für mich auch mit die Schuld von Lobbyisten der Industrie und ihrer entsprechenden Propaganda- und das empfinde ich als ein deutlich kriminelleres Verhalten, den dadurch wird der Öffentlichkeit langfristig großer Schaden zugefügt.
Ich bin gespannt wie sie in 20-30 Jahren den Bewohnern der von durch Muren und Erdrutschen zugeschütteten Bergtälern erklären wollen, warum es notwendig war Klimaaktivisten zu kriminalisieren und zu bestrafen.
Kümmert sich in ihrem Haus eigentlich jemand um das Thema schädliches Lobbying und irreführende Propaganda ? Speziell die Ölmultis sollte man sich da mal genau anschauen.