Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Sabine Allmenröder Mit großer Bestürzung nehme ich wahr, dass in meinem Heimatland Menschen kriminalisiert und ausgegrenzt werden, die sich für Klimaschutz und globale Gerechtigkeit einsetzen.
Ich dachte, der § 129 StGB sei gedacht für Mafia-Banden, die Menschen töten, Schutzgeld erpressen, Politiker und Polizisten bestechen, Frauen zur Prostitution zwingen, Gewalt anwenden, die sich zusammentun und Strukturen aufbauen, um reich zu werden.
Lassen Sie nicht zu, dass dieses Gesetz angewendet wird, um Menschen einzuschüchtern, die sich friedlich für den dringend notwendigen Wandel einsetzen, für den es (noch) keine parlamentarischen Mehrheiten gibt.
Diese Menschen engagieren sich außerparlamentarisch für dringend notwendige gesellschaftliche Veränderungen. Immer wieder sind in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland so wichtige Prozesse angestoßen worden. Die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit, die Anti-Atomkraft, die Friedens- und Umweltschutzbewegung haben die Parteienlandschaft verändert und wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen eingeleitet.
Schaffen Sie keine Präzedenzfälle, die heute Klimaschützer als kriminell stigmatisieren, die mit friedlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams darauf aufmerksam machen, dass wir schnell reagieren müssen, um die nachfolgenden Generationen vor der großen Gefahr einer immer heißer werdenden Erde zu beschützen.
Ich möchte in Abwandlung des Zitats von Martin Niemöller nicht in 20 Jahren sagen müssen:
Als die Klimaschützer nach § 129 StGB verurteilt und weggesperrt wurden, habe ich geschwiegen. Ich vertraute darauf, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Rechtsstaat ist.
Als mein Heimat-Bundesland ein Versammlungsgesetz beschloss, dass die Überwachung, Erfassung und Einschüchterung von Protestierenden ermöglicht, habe ich geschwiegen; ich war ja keine Gewerkschafter.
Als dann Parteien mit autoritären, menschenverachtenden Vorstellungen gewählt wurden, gab es niemanden mehr, der protestieren konnte, ohne dabei Freiheit und Leben zu riskieren.
Dr. Hubert Meier Ich verstehe nicht, dass es "kriminell" sein soll, durch Festkleben auf der Straße den Verkehr zu behindern, während gleichzeitig Landwirte mit riesigen Treckern, Gülle und Misthaufen Autobahnen blockieren, ohne dafür belangt zu werden. Das ist eine eklatante Ungleichbehandlung
Sven Bohl Moin, nicht wegzuschauen, wenn an den Grundpfeilern unserer Demokratie gesägt wird, ist unsere demokratische Pflicht - wir stehen ein für Gerechtigkeit, für Demokratie, für Menschlichkeit, fürs Überleben. Wir sind alle zusammen Menschen gegen Öl und fossile Energien - Alle, die ihr Schicksal nicht denen überlassen wollen, die es zerstören. Alle, die hinter dem verfassungsmäßigen Schutz unseres Lebens stehen und fossile Konzerne und die Regierung mit ihren Profit- und Machtinteressen nicht durchkommen lassen. Im GG sind entscheidende Passagen §5, §8 und §20a, die die Aktionen der Letzten Generation Rechtfertigen! Diese unterstütze ich, uneingeschränkt! Weil meine Enkelkinder (4 und 2 Jahre) noch eine Erde vorfinden sollen auf der menschliches Leben "noch" möglich ist.
Bei Gerichtsverfahren, muss die Verhältnismäßigkeit uneingeschränkt geprüft werden. Das wird nicht umfänglich und nicht vor jedem Gericht vorgenommen! Dies kann bei Aktuellen Straßenblockaden mit Treckern beobachtet werde! Dort gibt es, verletzte Menschen, Gewalt gegen Politikerinnen und Hass, Gewaltaufrufe und Umsturzphantasien , Galgenmodelle gegen PolitikerInnen bis hin zu verfassungsfeindlichen Symbolen , wie die "Landvolkfahnen" usw. Bei der Prüfung der Verhältnismäßigkeit, sind Vorwürfe der Nötigung gegen die "LG" lächerlich, im Verhältnis zu Bauern- Demos. Freispruch für alle angeklagten Aktivistinnen der "LG", ist somit nur ein Formsache!
Dörte Wihan In einer Zeit, in der sich Menschen gezwungen sehen in den zivilen Ungehorsam zu gehen, da die politische Führung ihres Landes ihren Aufgaben des Schutzes der eigenen Bevölkerung und der kommenden Generationen ( laut. Paragraf 20GG) nicht nach kommt, kann ich nur mit Unverständnis und Empörung zur Kenntnis nehmen, dass sich nun auch noch Gerichte und damit die Staatsanwaltschaft dazu verleiten lassen Gesetze zu beugen , um Menschen zu kriminalisieren, die das einzig folgerichtige tun.
Die wirklich Kriminellen sind nicht die Aktivistinnen, sondern die, die die Macht hätten die Katastrophe zu verhindern, das aber wissentlich nicht tun.
Daher fordere ich Sie auf diese unsinnige und unsägliche Absicht der Verurteilung / Einstufung der Letzten Generation als Kriminelle Organisation zu unterlassen.