Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen.
Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:Name | Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft |
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Regina Rößner | Die "Letzte Generation" ist eine Gruppierung, die sich ganz klar für Demokratie und Rechtstaatlichkeit positioniert. Sie mittels einer Anklage nach § 129 StGB zu kriminalisieren, ist angesichts dessen und der Tatsache, dass sie sich für nichts weniger als für unser aller Überleben einsetzt, absurd. Bitte prüfen Sie daher die Anklage gegen die "Letzte Generation"! |
Prof. Dr. Henning Schluß | Ich bin froh und dankbar, in einem demokratischen Rechtsstaat zu leben. Als ein Mensch, der seine Kindheit und Jugend in der DDR verbracht hat und dort einen demokratischen Rechtsstaat schmerzlich vermisst hat, der aber auch in der DDR seine Menschenrechte wahrgenommen hat und darum mit den Institutionen dieses Staates im Konflikt stand, schätze ich den demokratischen Rechtsstaat in hohem Maße wert. Um so irritierter bin ich, dass eben in einem demokratischen Rechtsstaat, zivilgesellschaftlicher Protest, der die Regierungen an die von ihnen selbst in demokratischen Prozessen beschlossenen Gesetze erinnert und deren Einhaltung anmahnt, als Bildung einer kriminellen Vereinigung staatsanwaltlich verfolgt wird. Ich setze meine Hoffnung in eben diesen Rechtsstaat, dass in einem rechtsstaatlichen Verfahren deutlich wird, dass die Verabredung zum gewaltfreien Protest nicht als Bildung einer kriminiellen Vereinigung diskreditiert wird, sondern als demokratisches Grundrecht festgehalten wird. Hier geht es um die Basis eben dieses demokratischen Rechtsstaates in dem das Recht nicht zur Verfolgung von unangenehm erscheinenden Protestformen und -Anliegen missbraucht werden darf. |
Gerd Heber | es darf ja nicht sein, dass Menschen, die sich um das Wohl des ganzen Planeten sorgen machen, kriminalisiert werden. Stellen Sie zuerst mal sicher, dass sich die Regierung an die Gesetze hält. Ich spiele hier explizit auf das Versagen von Verkehrsminister Wissing im Zusammenhang mit den CO2-Emmissionen des Verkehrssektors an. |
nur für die StA sichtbar | Ich empfinde die Anklage wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung als völlig zu unrecht und dieses Vorgehen macht mir auch Angst. Hier haben sich Menschen aus Sorge um das Wohl aller zusammengetan! Es geht nicht um eigenen Profit oder eigene Macht, sie nehmen im Gegenteil viel auf sich, um auf eklatante Probleme hinzuweisen und die Politik zum Handeln aufzufordern. Es wird immer wieder suggeriert, dass es andere Möglichkeiten gäbe, die Klimakrise in das öffentliche Bewusstsein zu bringen und Politik zum Handeln zu bringen, nur bin ich schon seit meiner Schulzeit über den CO2-bedingten Klimawandel informiert und gefühlt ist nichts passiert, um diesen Prozess aufzuhalten. Weder wird der Wissenschaft zugehört, noch Rücksicht auf nachfolgende Generationen und Menschen in stärker betroffenen Regionen der Welt genommen. Als Psychologin weiß ich zudem gut über Abwehrmechanismen Bescheid oder über die Neigung von uns Menschen eher kurzfristig zu agieren statt langfristige Folgen zu bedenken. Insofern kann man den jungen Menschen für Ihr Engagement eigentlich nur dankbar sein (sie setzen sich der Abwehr der gesamten Gesellschaft aus) und sollte sich selbst fragen, wie man in 30 Jahren über die eigene Rolle in dieser Welt denken wird. |