Es sind bereits
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Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Friedo Müller Seit September 2023 bin ich nun bei der Letzten Generation aktiv. Was mich dazu gebracht hat waren letztlich die damals schon überzogenen Urteile mit teils mehreren Monaten Haftstrafe. Für friedliche Protestaktionen, die zwar störend sind, wo aber kein Mensch verletzt wurde.
Das bedeutet: Ohne dass hier Körperverletzung, Gewalt oder Ähnliches im Raum steht, fordert die Staatsanwaltschaft die Anwendung des schärfsten Schwertes, das die Justiz in Deutschland bereit hält: Haftstrafe. Für friedlichen, gewaltfreien Protest.

Diese Urteile haben mir vor Augen geführt, dass in diesem Land ein massives Unrecht herrscht. Während der Regierung 2021 assistiert wurde, dass sie mit dem "Klimaschutzgesetz" die Verfassung breche, werden nicht etwa Regierungsmitglieder wegen Verfassungsbruch verurteilt, sondern stattdessen diejenigen, die mit unignorierbarem Protest auf diesen Verstoß gegen das Grundgesetz hinweisen.
Wenn ich mich also privat hinter das deutsche Grundgesetz stellen möchte, dann muss ich doch auf diesen Verfassungsbruch hinweisen - in aller Deutlichkeit.

Die Anklage wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung bedeutet für mich einmal mehr, dass in diesem Land etwas grundsätzlich falsch läuft. Ich fordere die Staatsanwaltschaft Neuruppin und das zuständige Gericht auf, sich anstatt der Verurteilung friedlicher Aktivist:innen ab sofort auf das Grundgesetz zurückbesinnen wird und die wahren Verbrecher adressiert: Diese sitzen nicht auf der Straße, sondern in den Ämtern der Regierung.

(Vgl.: Beschluss des BVerfG: Verfassungsbeschwerden gegen das Klimaschutzgesetz teilweise erfolgreich. Pressemitteilung Nr. 31/2021 vom 24. März 2021)
Johann Reißer die "Letzte Generation" ist kann keinesfalls als kriminelle Vereinigung bezeichnet werden.
Der Zweck dieser Organisation ist der Erhalt einer intakten, lebenswerten Umwelt und damit die Gesundheit und das Wohl der Gesellschaft. Sie wehrt sich gegen eine gesetzeswidrige Zerstörung der Natur und setzt sich ein für den Schutz der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen im Einklang mit Art. 20a GG.
Die Verfolgung von Klimaaktivist*innen als kriminelle Vereinigung ist unverhältnismäßig und potenziell verfassungswidrig.
Ich finde es bedenklich, dass Sie offensichtlich durch politischen Druck nun dieses Verfahren führen und damit einen aktiven Teil der Zivilgesellschaft einschüchtern möchten. Der Protest der "Letzten Generation" ist unbequem, nicht aber gesetzeswidrig.
Ich möchte Sie hiermit auffordern die Anklage fallen zu lassen und engagierte Zivilgesellschaft nicht weiter einzuschüchtern.
Eva Schmidt Ziviler Ungehorsam war und ist ein Mittel, um die Welt auf lange Sicht zu einem Besseren Ort zu machen. Der Prozentanteil an Protesten der Klimaaktivisten, der illegal ist, ist dringend notwendig, um den Gefahren, die durch die Klimakrise entstehen vorzubeugen, da solche Aktionen mehr Sichtbarkeit verleihen.
Vor einer Blockade auf der Straße werden Notfalldienste werden informiert, damit diese im Notfall eine andere Route fahren können. Rettungsgassen werden gebildet und immer mehr Demos werden vorher angemeldet (nur leider werden sie dann nicht erlaubt).
Die Aktivisten verletzen keine Lebewesen. Stattdessen werden sie selber verletzt und erfahren viel Gewalt, ohne dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Trotzdem kämpfen die Aktivisten weiter für unsere Zukunft, obwohl es so schwer ist und obwohl so viele Menschen, die eigentlich intelligent genug sind, um ihrer Motivation zuzustimmen, gegen sie arbeiten.

Die Klimaaktivisten sind Helden, denen zugehört werden sollte, statt sie zu so einem Verhalten zu zwingen, um die dann zu bestrafen.

Eine Sachbeschädigung durch Farbe ist nichts, im Vergleich zu dem, was die Letzte Generation versucht zu verhindern.
Ingo Weißhuber bitte sehen Sie von einer Anklage wegen einer möglichen kriminellen Vereinigung ab. Die Letzte Generation ist keine kriminelle Vereinigung. Im Gegenteil, sie setzt sich für den Schutz und die Einhaltung unserer Verfassung ein. §20a der Verfassung sagt:

Wir sind dazu verpflichtet, die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu schützen. Das macht unserer Regierung nicht. Wir werden das 1.5 Grad-Ziel krachend verfehlen.

Es macht mich traurig zu sehen, wie wir mit den Menschen umgehen. Die Menschen gehen nicht zum Selbstzweck auf die Straße. Sie möchte doch nur, dass die Regierung sich an ihre eigenen Gesetze hält. Und was die Menschen bislang durchmachen mussten ist absolut menschenunwürdig: Die Kriminalisierung von Staat und Polizei, die Gewalt der Autofahrer, Hausdurchsuchungen und die Gewahrsamnahmen sind absolut unverhältnismäßig und schießen über das Ziel hinaus.

Volker Wissen hält sich nicht an das Klimaschutzgesetz. Was ist mit den Sektorzielen? Stattdessen soll nun das Gesetz geändert werden. Ich bin fassungslos!

Wir bewerten hier nach ganz unterschiedlichen Maßstäben. Die Bauern wurden bei ihren Protesten von Staat und Gesellschaft ganz anders behandelt. Und ein Tempolimit sei nicht möglich, weil uns die Schilder dafür fehlen. Das können wir doch so nicht hinnehmen...

Es geht hier um die Lebensgrundlagen von uns allen: wertvoller Lebensraum, Artenvielfalt und Lebensmittel. Sie können es auch Grundbedürfnisse oder echten Wohlstand nennen.

Ich appelliere an Sie: Übernehmen Sie Verantwortung!