Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen. Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:
Name Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft
Doreen Vetter als dreifache Mutter, Sozialpädagogin, die im Hortbereich einer Schule arbeitet und sich ehrenamtlich beim BUND im Bereich Umweltpädagogik engagiert, auf Veranstaltungen für (mehr) Klimaschutz und Demokratie geht, um Menschen vor allem Politiker*innen endlich ins Handeln zu bringen und dafür zu sorgen, dass wir endlich Menschenschutz betreiben damit es auf diesen Planeten noch ein gutes sozialverträgliches/demokratisches Leben geben kann, sowie als Mensch mit humanistischen und demokratischen Wertevorstellungen, bin ich zutiefst verunsichert und schockiert über das Vorgehen gegen Klima-und Umweltaktivisten. Ich finde, Klimaschützen ist kein Verbrechen und deshalb bin ich entsetzt, verstört, ärgerlich und traurig darüber, dass einige Mitglieder behandelt werden als wären sie Verbrecher! Die wahren Verbrecher, die unsere Lebensgrundlage bewusst und aktiv zerstören, sitzen währenddessen in ihren sicheren "Türmen". Auch sie werden irgendwann der Realität, der Tatsache, dass es auf dieser Erde nur begrenzt Ressourcen gibt und nur eine gewisse Menge CO2 in der Atmosphäre für stabile physikalische Bedingungen sorgt sowie eine hohe Artenvielfalt usw. ein gutes Leben ermöglichen.
Es kann nicht sein, dass Gesetze geschaffen/verändert werden, um diesen Wahnsinn der Überschreitung von planetaren Grenzen und Zerstörung weiterhin zu legitimieren und gleichzeitig Menschen, die sich dagegen zur Wehr setzen, zu kriminalisieren. Lösen Sie ihre eigene kognitive Dissonanz auf und stellen Sie sich den von der Menschheit geschaffenen Fakten und fangen Sie endlich an diese Probleme konstruktive gemeinsam mit reflektieren Menschen zu lösen. Dies ist ein Weckruf aus Verzweiflung und im besten Sinne Altruismus und Humanismus. Es geht um nichts weniger als unsere Zukunft als Menschheit auf dieser einen Erde.
Ich bitte Sie daher dringlich am Erhalt unserer Demokratie inkl. Menschenrechte für alle sowie an der Schaffung einer klima-und umweltfreundlichen sowie nachhaltigen Gesellschaft politisch mitzuwirken und sie nicht auszuhebeln.
Ich möchte, dass alle Kinder dieser Welt in einer sicheren und stabilen Gemeinschaft aufwachsen und leben können.
Martin Lorenz Sehr geehrte Damen und Herren,
ich finde es äußerst problematisch, dass Sie eine Anklage nach § 129 StGB gegen die Klima-Aktivist:innen der Letzten Generation in Betracht ziehen, und fordere die Staatsanwaltschaft Neuruppin nachdrücklich auf, davon abzusehen.

Deutschland fasst den Tatbestand des § 129 weiter als die Europäische Union vorgibt. Diesen Paragraphen auf einzelne Mitglieder einer Bürger:innen-Bewegung anzuwenden, die sich für den Klimaschutz engagieren und mit ihren Protesten die Bundesregierung auffordern, Artikel 20a des Grundgesetzes zu respektieren, erscheint politisch motiviert. Die Justiz als dritte Gewalt im Staat sollte ihre Unabhängigkeit bewahren und darf sich keinesfalls instrumentalisieren lassen.
Arne Großelindemann Damit eine Demokratie funktionieren kann braucht sie es, dass Sachverhalte in die Öffentlichkeit getragen werden.
Nur dann kann eine demokratische Behandlung einer Krise stattfinden, wenn die Krise im öffentlichen Verständnis präsent ist.
Das Anliegen der "Letzten Generation vor den Kipppunkten" ist, die Dringlichkeit der Krise in der wir uns befinden und die Dringlichkeit dessen, in ein Handeln hereinzukommen in den öffentlichen und politischen Raum zu tragen.
Das ist demokratisch notwendig, und auch notwendig für den Erhalt sehr vieler Dinge die uns allen teuer sind.
Diesen Menschen, die ihr Leben dem Kampf für eine bessere Welt für alle widmen "Bildung einer kriminellen Vereinigung" vorzuwerfen, weil sie vielleicht ein kleines bisschen stören, während bspw. die fossile Lobby Profite über Menschenleben stellt und die Zukunft des Planeten, der Menschheit im Allgemeinen, monetären Interessen hintenanstellt, ist, ehrlich gesagt, ein Armutszeugnis.
Peter Ehrenbeck es macht mich zutiefst besorgt, dass einige Menschen, die sich für den Erhalt unserer Welt einsetzen, unter dem Verdacht stehen, eine kriminelle Vereinigung zu bilden.

Es erschüttert mich, das ein demokratisches Land nicht in der Lage ist, ein sehr wichtiges Element der Demokratie, den Protest bestimmter politischer Gruppen, in die politische Landschaft integrieren zu können. Es widerspricht völlig meinem Verständnis von Demokratie. Es macht mir Angst, wohin das führen wird, wenn wir jetzt schon mit dem Erstarken der Rechten Kräfte kämpfen und gleichzeitig die Legitimation verlieren, uns auf den Straßen für den Erhalt der Lebensgrundlagen für uns, unsere Kinder und unsere Enkel einsetzen zu können.

Ich hoffe sehr, das in diesem Prozess die guten demokratischen Werte, die die Spannung einer nicht homogenen Gesellschaft aushalten kann, siegen werden!