Es sind bereits
2162
Stellungnahmen eingegangen.
Bei einigen haben uns die Autor:innen erlaubt, sie hier zu veröffentlichen:Name | Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft |
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Sabine Weyland | ich bin fassunglos, dass Sie in Erwägung ziehen, diese jungen Leute, die sich für den Erhalt der Lebensgrundlage der Menschen einsetzen, als kriminelle Vereinigung zu verfolgen. Ist es nicht ein demokratisches Grundrecht seine Meinung zu äußern und für seine Werte einzustehen? Wollen sie die zwar störenden, aber harmlosen Aktionen ernsthaft mit den Aktionen der Mafia oder Clan-Kriminalität gleichsetzen, für die dieses Gesetz gemacht wurde? Wo ist dann ihre Anklage gegenüber dem Bauernverband, der mindestens so störende Aktionen durchgeführt hat, die bei einer Verwerflichkeitsprüfung aber viel strenger geahndet werden müssten, da es nur um Geld geht. Ich habe selbst Kinder im gleichen Alter und mache mir große Sorgen um ihre Zukunft. Wir brauchen mehr Unterstützung der Klimabewegung durch Gesellschaft und Politik nicht die Kriminalisierung von jungen Menschen, die ihre eigene Unversehrtheit für eine bessere Welt auf's Spiel setzen. Bitte erheben Sie keine Anklage in dieser Sache. |
nur für die StA sichtbar | Der Vorwurf, bei der Letzten Generation handele es sich um eine Kriminelle Vereinigung ist völlig absurd! Die Mitglieder der Letzten Generation handeln ausschließlich friedlich. Menschen kommen bei diesen Aktionen nicht zu schaden. Das Gegenteil ist der Fall. Die Aktionen sollen mehr Klimaschutz erreichen. Damit würde unsere Gesellschaft stabilisiert und nicht gefährdet. Eine große Gefahr für die Gesellschaft wäre es, wenn weiterhin notwendige Klimaschutzmaßnahmen ausbleiben. Die Klimapolitik im Lande ist laut Expertenrat völlig unzureichend, um die völkerrechtlich verbindlichen Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Auch das Bundesverfassungsgericht kommt zu dieser Einschätzung. Der Weltklimarat (IPCC) erstellt eine düstere Prognose, die ich mir nicht anmaße anzuzweifeln, da es sich dabei um einen Konsens von anerkannten Klimaexpert*innen aus der ganzen Welt handelt. Jetzt nur unzureichend zu handeln bedeutet, dass ein menschenwürdiges Leben für nachfolgende Generationen unmöglich werden wird. Kriminell ist es, dies zuzulassen und nicht mit allen zur Verfügung stehenden friedlichen Mitteln dagegen zu kämpfen! Hier wird auch mit zweierlei Maß gemessen. Oder werden auch die Bauern, die mit ihren Traktoren unangemeldet Straßen blockieren, als kriminelle Vereinigung angeklagt? Dabei handeln diese vor allem zu ihrem eigenen Vorteil und nicht, wie die Letzte Generation, zum Wohle der Gesellschaft. Die Mitglieder der Letzten Generation gehören geehrt und nicht kriminalisiert! In der Hoffnung, dass Sie von einer Anklage absehen, verbleibe ich. |
nur für die StA sichtbar | Die Folgen des Klimawandels für die gesamte Bevölkerung stellen gravierende Veränderungen dar. Menschen und Gruppierungen, die durch ihre Aktionen auf diese Folgen und notwendiges Handeln aufmerksam machen, sollten gefördert werden, zumindest, wenn ihre Protestform im Rahmen des Akzeptablen bleibt. Hier ist es natürlich eine Auslegungsache, was akzeptabel ist. Nach meinem Ermessen waren die Aktionen, im Verhältnis zu der Schwere des Themas Klimawandel im Rahmen des Tragbaren. Daher sollte von einer weiteren Verfolgung abgesehen werden. Vielmehr sollte das Augenmerk auf Ursachen gewendet werden, die den Klimawandel beschleunigen. |
Felix Maurer | Die letzte Generation stellt keine keiminelle Vereinigung dar. Meiner Meinung nach ist der Zweck der letzten Generation nämlich weder eigennützig noch kriminell. Die letzte Generation möchte nur dass das Ziel des Parisier Klimaabkommen erreicht wird. Nach derzeitigen Maßnahmen ist das allerdings leider nicht abzusehen, die Proteste bilden also eine starke Unterstützung für beschlossene Ziele und keine staats- oder sicherheitsgefährdende wirkung ist ersichtlich. Demokratisch vereinbarte Ziele einzuhalten sollte in einer Demokratie selbstverständlich sein und dafür einzustehen ist fundamental für deren stabilen Fortbestand. Dieses Verfahren gefährdet friedlichen Protest und untergräbt die Demokratie. Denn wissenschaftlich belegt ist, dass in Hinsicht Klima und Umweltschutz weitreichende Maßnahmen notwendig sind, während etliche demokratische Institutionen darauf nicht oder unzureichend aufmerksam machen soll nun eine Organisation welche für den Erhalt unseres Planeten kämpft kriminell werden. Es ist für mich völlig unverständlich in welcher Weise sich die letzte Generation angeblich bereichern möchte, es sei denn es geht um Artenvielfalt. Dieses Verfahren ist in Anbetracht anderer Vereinigungen wie dem Bauernverband ein schlag ins Gesicht für alle friedlichen und demokratischen Proteste. Denn die aggressiven Blockaden und mutwillige Zerstörung von Eigentum zum Zweck höherer Subventionen entsprechen viel eher den Vorwürfen gegen die letzte Generation. Wenn also die Judikative getrennt von der Legislative sein soll so dürfte sie dieses Verfahren nicht einmal anstrengen. Gleich vor dem Gesetz wird hier als Prinzip beerdigt. |